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US-Notenbank macht den Börsen Beine
22.03.19 13:30
DWS
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Der mögliche Umschwung der Federal Reserve bei ihrer geldpolitischen Ausrichtung verhalf dem amerikanischen Aktienmarkt zu einem fulminanten Start ins neue Jahr, so die Experten der DWS.
Der Start ins Börsenjahr 2019 sei ganz nach dem Geschmack der Anleger gewesen. Die Aktienindices diesseits und jenseits des Atlantiks seien deutlich angezogen und hätten die Rückschläge seit Herbst vergangenen Jahres fast wieder wettgemacht. Der US-Leitindex S&P 500 etwa habe seit dem Dezembertief bis Ende Februar um rund ein Fünftel zugelegt und sei nur noch wenige Prozent von seinem Allzeithoch entfernt.
Zwei Gründe seien im Wesentlichen für den abrupten Kurswechsel an den Börsen verantwortlich gewesen: Zum einen stünden die Zeichen im Handelsstreit zwischen den USA und China zunehmend auf Entspannung. Zum anderen habe die Aussicht auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve die Kurse nach oben getrieben.
Auf ihrer Sitzung Ende Januar habe die FED mit Rücksicht auf die langsamer wachsende Wirtschaft erst einmal von weiteren Zinserhöhungen Abstand genommen, auch weil die Inflationsrate wieder gesunken sei. Bereits zuvor habe FED-Chef Jerome Powell erklärt, die Notenbank werde - wenn nötig - von ihrem Kurs des knapperen Geldes umschwenken, um die Ziele einer maximalen Beschäftigung bei stabilen Preisen zu erreichen.
Viele Investoren hätten die Aussagen dahingehend interpretiert, dass die FED ihre Geldpolitik lockern und einen stärkeren Börsenabschwung verhindern werde, sollte die Konjunktur an Fahrt verlieren. Diese Aussicht habe die Kurse kräftig anziehen lassen.
Nach dem starken Kursanstieg im Januar und Februar scheinen US-Aktien mittlerweile fair bewertet zu sein, so die Experten der DWS. Gemessen am Verhältnis des S&P 500 zu den Unternehmensgewinnen nach Steuern notiere der Index nahe seinem historischen Durchschnitt.
Für den weiteren Jahresverlauf bis zum 1. Quartal 2020 erwarten die Experten der DWS für die globalen Aktienmärkte eine Gesamtrendite (Kurszuwachs plus Dividenden) im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Dividenden dürften einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung haben. Bei positiven Nachrichten zum Handelskonflikt könnte das Kurspotenzial aber auch höher ausfallen. Voraussetzung dafür sei, dass sich die Unternehmensgewinne nach negativen Gewinnrevisionen im zweiten Halbjahr 2019 stabilisieren würden.
Für die Unternehmen im S&P 500 erwarten die DWS-Experten über die kommenden zwölf Monate ein durchschnittliches Wachstum des Gewinns je Aktie von 5,5 Prozent. Vor allem Finanzwerte dürften einen großen Beitrag zum Ertragsanstieg leisten. Diesem Szenario liege die Prognose zugrunde, dass sich die Wachstumsdynamik in den USA 2019 nur moderat auf 2,6 Prozent abschwäche, nach 2,9 Prozent (vorläufige Zahlen des US-Handelsministeriums von Ende Februar) im Vorjahr. Zudem sollte sich die Inflation im Bereich des Ziels der US-Notenbank von 2,0 Prozent bewegen.
Trotz der positiven Aussichten sollten Anleger die möglichen Risiken nicht aus den Augen verlieren. Die US-Wirtschaft befinde sich in der Spätphase des konjunkturellen Aufschwungs, doch der Spielraum der Notenbanken zum Gegensteuern sei angesichts der niedrigen Zinsen begrenzt. Die Kursschwankungen an den Börsen dürften daher hoch bleiben, und auch mit schärferen Korrekturen sei jederzeit zu rechnen.
Diese Rückschläge würden Investoren die Möglichkeit bieten, bestehende Engagements am US-Aktienmarkt auszuweiten oder neue Engagements einzugehen. Angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen sollten Dividendenaktien ihre Vorteile ausspielen. Solide Firmen, die über Jahre hinweg beständig Dividenden gezahlt oder ihre Ausschüttungen sogar erhöht hätten, würden zwar in der Regel nicht besonders stark wachsen. Sie könnten sich in schwächeren Wirtschaftsphasen aber häufig als ein Anker erweisen, der dem Depot Stabilität verleihen könne.
Der weit verbreitete Pessimismus von Ende 2018 sei auch dank der US-Notenbank einer günstigeren Börseneinschätzung gewichen. Die Aussichten auf kurstreibende Überraschungen dürften jedoch bereits teilweise in den Kursen enthalten sein. Anleger sollten die Börsenentwicklung der ersten beiden Monate daher nicht einfach fortschreiben. Sollte es substanzielle Fortschritte im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit geben, könnten die US-Aktienmärkte aber durchaus noch einmal kräftiger anziehen. (Ausgabe vom 20.03.2019) (22.03.2019/alc/a/a)
Der Start ins Börsenjahr 2019 sei ganz nach dem Geschmack der Anleger gewesen. Die Aktienindices diesseits und jenseits des Atlantiks seien deutlich angezogen und hätten die Rückschläge seit Herbst vergangenen Jahres fast wieder wettgemacht. Der US-Leitindex S&P 500 etwa habe seit dem Dezembertief bis Ende Februar um rund ein Fünftel zugelegt und sei nur noch wenige Prozent von seinem Allzeithoch entfernt.
Zwei Gründe seien im Wesentlichen für den abrupten Kurswechsel an den Börsen verantwortlich gewesen: Zum einen stünden die Zeichen im Handelsstreit zwischen den USA und China zunehmend auf Entspannung. Zum anderen habe die Aussicht auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve die Kurse nach oben getrieben.
Auf ihrer Sitzung Ende Januar habe die FED mit Rücksicht auf die langsamer wachsende Wirtschaft erst einmal von weiteren Zinserhöhungen Abstand genommen, auch weil die Inflationsrate wieder gesunken sei. Bereits zuvor habe FED-Chef Jerome Powell erklärt, die Notenbank werde - wenn nötig - von ihrem Kurs des knapperen Geldes umschwenken, um die Ziele einer maximalen Beschäftigung bei stabilen Preisen zu erreichen.
Viele Investoren hätten die Aussagen dahingehend interpretiert, dass die FED ihre Geldpolitik lockern und einen stärkeren Börsenabschwung verhindern werde, sollte die Konjunktur an Fahrt verlieren. Diese Aussicht habe die Kurse kräftig anziehen lassen.
Für den weiteren Jahresverlauf bis zum 1. Quartal 2020 erwarten die Experten der DWS für die globalen Aktienmärkte eine Gesamtrendite (Kurszuwachs plus Dividenden) im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Dividenden dürften einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung haben. Bei positiven Nachrichten zum Handelskonflikt könnte das Kurspotenzial aber auch höher ausfallen. Voraussetzung dafür sei, dass sich die Unternehmensgewinne nach negativen Gewinnrevisionen im zweiten Halbjahr 2019 stabilisieren würden.
Für die Unternehmen im S&P 500 erwarten die DWS-Experten über die kommenden zwölf Monate ein durchschnittliches Wachstum des Gewinns je Aktie von 5,5 Prozent. Vor allem Finanzwerte dürften einen großen Beitrag zum Ertragsanstieg leisten. Diesem Szenario liege die Prognose zugrunde, dass sich die Wachstumsdynamik in den USA 2019 nur moderat auf 2,6 Prozent abschwäche, nach 2,9 Prozent (vorläufige Zahlen des US-Handelsministeriums von Ende Februar) im Vorjahr. Zudem sollte sich die Inflation im Bereich des Ziels der US-Notenbank von 2,0 Prozent bewegen.
Trotz der positiven Aussichten sollten Anleger die möglichen Risiken nicht aus den Augen verlieren. Die US-Wirtschaft befinde sich in der Spätphase des konjunkturellen Aufschwungs, doch der Spielraum der Notenbanken zum Gegensteuern sei angesichts der niedrigen Zinsen begrenzt. Die Kursschwankungen an den Börsen dürften daher hoch bleiben, und auch mit schärferen Korrekturen sei jederzeit zu rechnen.
Diese Rückschläge würden Investoren die Möglichkeit bieten, bestehende Engagements am US-Aktienmarkt auszuweiten oder neue Engagements einzugehen. Angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen sollten Dividendenaktien ihre Vorteile ausspielen. Solide Firmen, die über Jahre hinweg beständig Dividenden gezahlt oder ihre Ausschüttungen sogar erhöht hätten, würden zwar in der Regel nicht besonders stark wachsen. Sie könnten sich in schwächeren Wirtschaftsphasen aber häufig als ein Anker erweisen, der dem Depot Stabilität verleihen könne.
Der weit verbreitete Pessimismus von Ende 2018 sei auch dank der US-Notenbank einer günstigeren Börseneinschätzung gewichen. Die Aussichten auf kurstreibende Überraschungen dürften jedoch bereits teilweise in den Kursen enthalten sein. Anleger sollten die Börsenentwicklung der ersten beiden Monate daher nicht einfach fortschreiben. Sollte es substanzielle Fortschritte im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit geben, könnten die US-Aktienmärkte aber durchaus noch einmal kräftiger anziehen. (Ausgabe vom 20.03.2019) (22.03.2019/alc/a/a)