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Anleihen: "Sichere Häfen" sind wieder in
13.03.23 10:30
Deutsche Börse AG
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die Notenbanken geben weiter den Takt vor, so die Deutsche Börse AG.
Letzte Woche sei es US-Notenbankchef Jerome Powell gewesen, der Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Leitzinserhöhungen zunichte gemacht habe. Powell habe am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats erklärt, dass die Zinsen schneller und höher steigen könnten als bislang erwartet und zudem für längere Zeit dort bleiben könnten.
"Auch der ADP-Report mit Arbeitsmarktzahlen und das Beige Book geben keinen Anlass, an dem grundsätzlichen Zinserhöhungswillen der FED zu zweifeln", kommentiere Ralf Umlauf von der Helaba. In der Eurozone habe sich zuletzt der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau für ein weiter entschlossenes Vorgehen gegen die Inflation ausgesprochen.
"Die Rentenmärkte gingen auf Tauchstation", berichte Arthur Brunner von der ICF Bank. Am Donnerstagabend habe es dann aber plötzlich wieder anders ausgesehen: Der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz des Finanzierers von Tech-Unternehmen SVB Financial habe die Nervosität explodieren lassen. Bloomberg spreche mit Blick auf die Wall Street vom "größten Ausverkauf im Bankensektor seit fast drei Jahren". Der Grund: Die Ereignisse hätten vor Augen geführt, welche Folgen höhere Zinsen haben können. Anleger*innen würden mit der Flucht in sichere Häfen reagieren.
Zehnjährige Bundesanleihen hätten letzte Woche zwischenzeitlich mit 2,74 Prozent rentiert, am Freitagmorgen seien es wieder nur 2,47 Prozent gewesen. Die Rendite für zweijährige Bundesanleihen habe im Hoch bei 3,38 Prozent gelegen, aktuell seien es wieder 3,08 Prozent (10.03.2023).
Anleger*innen, die mehr möchten, hätten zum Beispiel auf Rumänien-Anleihen gesetzt, wie Brunner feststelle. Gefragt sei eine bis 2028 laufende Anleihe (ISIN XS1420357318 / WKN A1814W) mit Kupon von 2,875 Prozent. Die Rendite liege aktuell bei 5,7 Prozent.
Unternehmensanleihen seien letzte Woche weiter gefragt gewesen - wenn sie eher kurz laufen und von "guten" Adressen stammen würden. "Warum sollte man sich diesem sehr datenabhängigen, nachrichtengetriebenen Aktienumfeld aussetzen, wenn man mit Staats- oder Investment-Grade-Anleihen mit kurzer Laufzeit nachts ruhig schlafen kann", erkläre Charlie McElligott von Nomura Securities, wie Bloomberg melde. Er kenne Aktienfondsmanager, die ihre Portfolios mit bis zu 50 Prozent kurzlaufenden Anleihen von Blue-Chip-Unternehmen bestückten. "Kurzfristig sind Bargeld und Investment-Grade-Unternehmensanleihen die beste Möglichkeit, sich zu positionieren", werde auch Thomas Hempell von Generali Investments zitiert.
"Das ist das, was wir auch sehen", kommentiere Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank. "Unternehmensanleihen mit kurzen und mittleren Laufzeiten kommen gut an, solche mit langen nicht."
Käufe sehe Daniel für eine bis 2028 laufende E.ON-Anleihe (ISIN XS2574873266 / WKN A30V8A) mit Kupon von 3,5 Prozent, eine 2025 fällige Anleihe des Duft- und Geschmacksstoffspezialisten Symrise mit 1,25 Prozent und einen Bond (ISIN XS2078696866 / WKN A2R98B) von Grenke Finance mit Fälligkeit 2025 und Kupon von 0,625 Prozent. "Bei Grenke entspricht das bei einem Kurs von 91 Prozent einer Rendite von 5,96 Prozent", bemerke Daniel. Brunner melde Käufe für Fresenius Medical Care-Anleihen (ISIN XS2530444624 / WKN A30VPB) mit Kupon von 3,875 Prozent und Fälligkeit 2027.
Außerdem auf den Einkaufslisten: Die Hochzinsanleihe (ISIN NO0012702549 / WKN A1W9NS) des finnischen Finanzdienstleisters Multitude (ehemals Ferratum) mit 9,563 Prozent bis 2025. Käufe und Verkäufe sehe Brunner für Bonds des Solarunternehmens Greencells mit 6,5 Prozent bis 2025 sowie des französischen Pflegekonzern Orpea mit 2,625 Prozent bis 2025. "Bei Orpea gibt es immer wieder Gerüchte bezüglich einer Umstrukturierung."
Noch bis zum 28. März in der Zeichnung über die Börse sei ein neuer Green Bond (ISIN DE000A30V6L2 / WKN A30V6L) der Sowitec Group, ein Solar- und Windkraftentwickler aus Sonnenbühl in Baden-Württemberg mit Tätigkeitsschwerpunkt Südamerika. Diese biete 8 Prozent im Jahr und laufe fünf Jahre, Mindestanlagesumme sind 1.000 Euro. (Ausgabe vom 10.03.2023) (13.03.2023/alc/a/a)
Letzte Woche sei es US-Notenbankchef Jerome Powell gewesen, der Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Leitzinserhöhungen zunichte gemacht habe. Powell habe am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats erklärt, dass die Zinsen schneller und höher steigen könnten als bislang erwartet und zudem für längere Zeit dort bleiben könnten.
"Auch der ADP-Report mit Arbeitsmarktzahlen und das Beige Book geben keinen Anlass, an dem grundsätzlichen Zinserhöhungswillen der FED zu zweifeln", kommentiere Ralf Umlauf von der Helaba. In der Eurozone habe sich zuletzt der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau für ein weiter entschlossenes Vorgehen gegen die Inflation ausgesprochen.
"Die Rentenmärkte gingen auf Tauchstation", berichte Arthur Brunner von der ICF Bank. Am Donnerstagabend habe es dann aber plötzlich wieder anders ausgesehen: Der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz des Finanzierers von Tech-Unternehmen SVB Financial habe die Nervosität explodieren lassen. Bloomberg spreche mit Blick auf die Wall Street vom "größten Ausverkauf im Bankensektor seit fast drei Jahren". Der Grund: Die Ereignisse hätten vor Augen geführt, welche Folgen höhere Zinsen haben können. Anleger*innen würden mit der Flucht in sichere Häfen reagieren.
Zehnjährige Bundesanleihen hätten letzte Woche zwischenzeitlich mit 2,74 Prozent rentiert, am Freitagmorgen seien es wieder nur 2,47 Prozent gewesen. Die Rendite für zweijährige Bundesanleihen habe im Hoch bei 3,38 Prozent gelegen, aktuell seien es wieder 3,08 Prozent (10.03.2023).
Unternehmensanleihen seien letzte Woche weiter gefragt gewesen - wenn sie eher kurz laufen und von "guten" Adressen stammen würden. "Warum sollte man sich diesem sehr datenabhängigen, nachrichtengetriebenen Aktienumfeld aussetzen, wenn man mit Staats- oder Investment-Grade-Anleihen mit kurzer Laufzeit nachts ruhig schlafen kann", erkläre Charlie McElligott von Nomura Securities, wie Bloomberg melde. Er kenne Aktienfondsmanager, die ihre Portfolios mit bis zu 50 Prozent kurzlaufenden Anleihen von Blue-Chip-Unternehmen bestückten. "Kurzfristig sind Bargeld und Investment-Grade-Unternehmensanleihen die beste Möglichkeit, sich zu positionieren", werde auch Thomas Hempell von Generali Investments zitiert.
"Das ist das, was wir auch sehen", kommentiere Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank. "Unternehmensanleihen mit kurzen und mittleren Laufzeiten kommen gut an, solche mit langen nicht."
Käufe sehe Daniel für eine bis 2028 laufende E.ON-Anleihe (ISIN XS2574873266 / WKN A30V8A) mit Kupon von 3,5 Prozent, eine 2025 fällige Anleihe des Duft- und Geschmacksstoffspezialisten Symrise mit 1,25 Prozent und einen Bond (ISIN XS2078696866 / WKN A2R98B) von Grenke Finance mit Fälligkeit 2025 und Kupon von 0,625 Prozent. "Bei Grenke entspricht das bei einem Kurs von 91 Prozent einer Rendite von 5,96 Prozent", bemerke Daniel. Brunner melde Käufe für Fresenius Medical Care-Anleihen (ISIN XS2530444624 / WKN A30VPB) mit Kupon von 3,875 Prozent und Fälligkeit 2027.
Außerdem auf den Einkaufslisten: Die Hochzinsanleihe (ISIN NO0012702549 / WKN A1W9NS) des finnischen Finanzdienstleisters Multitude (ehemals Ferratum) mit 9,563 Prozent bis 2025. Käufe und Verkäufe sehe Brunner für Bonds des Solarunternehmens Greencells mit 6,5 Prozent bis 2025 sowie des französischen Pflegekonzern Orpea mit 2,625 Prozent bis 2025. "Bei Orpea gibt es immer wieder Gerüchte bezüglich einer Umstrukturierung."
Noch bis zum 28. März in der Zeichnung über die Börse sei ein neuer Green Bond (ISIN DE000A30V6L2 / WKN A30V6L) der Sowitec Group, ein Solar- und Windkraftentwickler aus Sonnenbühl in Baden-Württemberg mit Tätigkeitsschwerpunkt Südamerika. Diese biete 8 Prozent im Jahr und laufe fünf Jahre, Mindestanlagesumme sind 1.000 Euro. (Ausgabe vom 10.03.2023) (13.03.2023/alc/a/a)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
89,40 € | 89,12 € | 0,28 € | +0,31% | 01.06./17:30 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
XS1420357318 | A1814W | 91,86 € | 77,12 € |
Werte im Artikel