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Anleihen lohnen sich wieder!
25.04.23 09:30
Candriam
Brüssel (www.anleihencheck.de) - Vergangenes Jahr hatten es Anleiheinvestoren nicht leicht, doch mit Beginn der Zinserhöhungen durch die Zentralbanken eröffnen sich neue Chancen. Mit einer aktuellen Rendite von 4,2 Prozent und attraktiven Spreadniveaus lohnen sich insbesondere Euro-Anleihen mit Investment-Grade-Rating für Anleger, erklärt Patrick Zeenni, Head of Investment Grade & Credit Arbitrage bei Candriam.
Eine Rendite von 4,2 Prozent - dieses Niveau hätten Euro-Anleihen mit Investment-Grade-Rating zuletzt im Jahr 2011 erreicht. Für einen in Europa ansässigen Anleger seien sie daher im Vergleich mit US-amerikanischen, britischen oder japanischen Anleihen derzeit besonders attraktiv. Dass europäische Anleihen außerdem ein höheres Maß an Diversifizierung aufweisen würden, sei ein zusätzlicher Bonus. Und auch im Vergleich mit anderen Anlageklassen könnten sie punkten: Zum ersten Mal seit 15 Jahren liege die Rendite von Unternehmensanleihen über der Dividendenrendite von Aktien. Das sei eine attraktive Risikobelohnung für diese Anlageklasse.
Die Experten von Candriam seien der Meinung, dass die Anlageklasse außerdem im Falle einer Rezession einen erheblichen Puffer biete. Denn auch wenn die Inflation zurückgegangen sei, bleibe sie dennoch relativ hoch. Zudem hätten die Zentralbanken im vergangenen Jahr aggressiver denn je interveniert und die Zinssätze in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und Tempo angehoben.
Auf der Unternehmensseite vermindere die weltweite Konjunkturabschwächung die Gewinnmargen und die Cashflow-Generierung. Angesichts dieser angespannten finanziellen Lage verschlechtere sich die Kreditwürdigkeit von Unternehmen tendenziell. Dennoch würden die Experten von Candriam im weiteren Verlauf des Jahres einige Lichtblicke erwarten, da es Unternehmen mit gesunden Bilanzen gelinge, den Abschwung zu bewältigen und positive Gewinnwachstumsprognosen abzugeben. Wir werden also auch weiterhin eine hohe Streuung sehen - sowohl auf Sektor- als auch auf Emittentenebene, so die Experten von Candriam. Das sei ein günstiges Umfeld für aktive Manager auf der Suche nach Alpha-Generierungsmöglichkeiten.
Eine hohe Streuung erfordere eine detaillierte Emittentenanalyse, um die potenziellen Gewinner von den schwächeren Profilen zu unterscheiden. Nach Meinung der Experten von Candriam sei auch die Integration von ESG-Faktoren für ein umfassenden Verständnis von Risiken und Chancen unerlässlich. Denn Umwelt-, soziale und Governance-Faktoren hätten einen wesentlichen Einfluss auf die Fähigkeit der Emittenten, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Aus diesem Grund sollten Emittenten nicht nur auf ihre finanzielle Gesundheit sowie ihre operative Leistung und ihre Cashflow-Generierung hin überprüft werden. Vielmehr sollten auch ihre Nachhaltigkeitsprofile auf Stakeholder-Ebene untersucht werden: Wie seien die Beziehungen des Unternehmens zu den Stakeholdern und wie würden sie sich auf den langfristigen Wert auswirken? Wie werde das Unternehmen durch die Herausforderungen der Nachhaltigkeit beeinflusst? Daraus würden sich Emittenten ergeben, die auf Liquiditätsrisiken und kontroverse Aktivitäten überprüft worden seien und ein hervorragendes ESG-Profil aufweisen würden.
Ein gutes Beispiel dazu seien die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor. Beim Banktrott der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den USA sowie der Credit Suisse hätten die Zentralbanken schnell gehandelt, um eine Panik auf dem Finanzmarkt zu verhindern und das Vertrauen wiederherzustellen. Ereignisse wie diese würden daran erinnern, wie wichtig es sei, einen selektiven Ansatz zu wählen, der sich nicht allein auf Rating-Agenturen und reine Finanzanalysen verlasse, sondern auch ESG-Faktoren - insbesondere Governance-Faktoren - mit einbeziehe.
Eine nachhaltige Perspektive sei aber nicht nur für die Emittentenauswahl, sondern auch auf breiterer Ebene eine überzeugende Option. Klimaziele seien Teil des Aktionsplans von Unternehmen, Regierungen und Regulierungsbehörden geworden. So habe die Europäische Zentralbank (EZB) im Oktober angekündigt, dass sie im Hinblick auf die ökologische Ausrichtung ihres Anlageportfolios den CO2-Fußabdruck die Offenlegung der Umweltaspekte und vor allem die Klimaschutzziele von Emittenten berücksichtigen und die ambitioniertesten Emittenten mit der höchsten Transparenz gegenüber denjenigen mit schlechten Ergebnissen bevorzugen werde. Außerdem werde sie ihr Engagement in umweltfreundlichen Anleihen erhöhen. Das dürfte diesem Marktsegment, dessen Größe sich innerhalb von fünf Jahren vervierfacht habe, zugutekommen.
Die Verabschiedung ehrgeiziger Klimaschutzziele durch die EZB und die Verbesserung ihrer Umweltbilanz seien klare Anzeichen dafür, wie ernst die Institutionen dieses Thema nähmen - und sollten Marktchancen schaffen, die Anleger nach Meinung der Experten von Candriam nutzen sollten.
In einem volatilen Umfeld wie zurzeit, so seien die Experten von Candriam überzeugt, biete ein aktiver und nachhaltiger Ansatz überzeugende Chancen für Anleger, die in Investment-Grade-Anleihen investieren möchten. Nicht zuletzt, um das Emittentenrisiko zu managen und Alpha zu generieren, sondern auch um von den Chancen zu profitieren, die sich durch die Integration der Klimaziele der EZB in ihr Portfolio ergeben würden. (25.04.2023/alc/a/a)
Eine Rendite von 4,2 Prozent - dieses Niveau hätten Euro-Anleihen mit Investment-Grade-Rating zuletzt im Jahr 2011 erreicht. Für einen in Europa ansässigen Anleger seien sie daher im Vergleich mit US-amerikanischen, britischen oder japanischen Anleihen derzeit besonders attraktiv. Dass europäische Anleihen außerdem ein höheres Maß an Diversifizierung aufweisen würden, sei ein zusätzlicher Bonus. Und auch im Vergleich mit anderen Anlageklassen könnten sie punkten: Zum ersten Mal seit 15 Jahren liege die Rendite von Unternehmensanleihen über der Dividendenrendite von Aktien. Das sei eine attraktive Risikobelohnung für diese Anlageklasse.
Die Experten von Candriam seien der Meinung, dass die Anlageklasse außerdem im Falle einer Rezession einen erheblichen Puffer biete. Denn auch wenn die Inflation zurückgegangen sei, bleibe sie dennoch relativ hoch. Zudem hätten die Zentralbanken im vergangenen Jahr aggressiver denn je interveniert und die Zinssätze in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und Tempo angehoben.
Auf der Unternehmensseite vermindere die weltweite Konjunkturabschwächung die Gewinnmargen und die Cashflow-Generierung. Angesichts dieser angespannten finanziellen Lage verschlechtere sich die Kreditwürdigkeit von Unternehmen tendenziell. Dennoch würden die Experten von Candriam im weiteren Verlauf des Jahres einige Lichtblicke erwarten, da es Unternehmen mit gesunden Bilanzen gelinge, den Abschwung zu bewältigen und positive Gewinnwachstumsprognosen abzugeben. Wir werden also auch weiterhin eine hohe Streuung sehen - sowohl auf Sektor- als auch auf Emittentenebene, so die Experten von Candriam. Das sei ein günstiges Umfeld für aktive Manager auf der Suche nach Alpha-Generierungsmöglichkeiten.
Ein gutes Beispiel dazu seien die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor. Beim Banktrott der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den USA sowie der Credit Suisse hätten die Zentralbanken schnell gehandelt, um eine Panik auf dem Finanzmarkt zu verhindern und das Vertrauen wiederherzustellen. Ereignisse wie diese würden daran erinnern, wie wichtig es sei, einen selektiven Ansatz zu wählen, der sich nicht allein auf Rating-Agenturen und reine Finanzanalysen verlasse, sondern auch ESG-Faktoren - insbesondere Governance-Faktoren - mit einbeziehe.
Eine nachhaltige Perspektive sei aber nicht nur für die Emittentenauswahl, sondern auch auf breiterer Ebene eine überzeugende Option. Klimaziele seien Teil des Aktionsplans von Unternehmen, Regierungen und Regulierungsbehörden geworden. So habe die Europäische Zentralbank (EZB) im Oktober angekündigt, dass sie im Hinblick auf die ökologische Ausrichtung ihres Anlageportfolios den CO2-Fußabdruck die Offenlegung der Umweltaspekte und vor allem die Klimaschutzziele von Emittenten berücksichtigen und die ambitioniertesten Emittenten mit der höchsten Transparenz gegenüber denjenigen mit schlechten Ergebnissen bevorzugen werde. Außerdem werde sie ihr Engagement in umweltfreundlichen Anleihen erhöhen. Das dürfte diesem Marktsegment, dessen Größe sich innerhalb von fünf Jahren vervierfacht habe, zugutekommen.
Die Verabschiedung ehrgeiziger Klimaschutzziele durch die EZB und die Verbesserung ihrer Umweltbilanz seien klare Anzeichen dafür, wie ernst die Institutionen dieses Thema nähmen - und sollten Marktchancen schaffen, die Anleger nach Meinung der Experten von Candriam nutzen sollten.
In einem volatilen Umfeld wie zurzeit, so seien die Experten von Candriam überzeugt, biete ein aktiver und nachhaltiger Ansatz überzeugende Chancen für Anleger, die in Investment-Grade-Anleihen investieren möchten. Nicht zuletzt, um das Emittentenrisiko zu managen und Alpha zu generieren, sondern auch um von den Chancen zu profitieren, die sich durch die Integration der Klimaziele der EZB in ihr Portfolio ergeben würden. (25.04.2023/alc/a/a)
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