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Covered Bonds: Starker Rückgang der Marktliquidität


17.03.23 11:16
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Das Covered Bond-Segment konnte sich der im Zuge der Bankenkrise entstandenen Risikoaversion nicht entziehen, so die Analysten der Helaba.

Ein starker Rückgang der Marktliquidität sei die Folge gewesen, während die Spreads zunächst kaum betroffen gewesen seien, sich letztlich gegen Swaps aber leicht ausgeweitet hätten. Selbst bei den zuletzt favorisierten Kurzläufern sei eine ausgeprägte Kaufzurückhaltung auszumachen gewesen. Die Sekundär-Kaufprogramme hätten dabei geholfen, die Situation moderat zu beruhigen. Weiterhin sei jedoch zu befürchten, dass seitens der Marketmaker etwas Druck generiert werde: So sei nicht auszuschließen, dass zur Verbesserung der Bücher Bestände "in der Straße" angeboten würden, die jedoch auf keine Aufnahme stoßen würden.

Insgesamt habe die Liquidität gemessen an den sich weitenden Bid/Offer Spreads abgenommen. Auf dem Primärmarkt hätten sich die Marktteilnehmer im Vorfeld der EZB-Zinsentscheidung und dem anschließenden Statement nicht aus dem Fenster gelehnt. Auf diesem "Spielfeld" sei derzeit nach Erachten der Analysten wenig bis nichts zum Setzen neuer Preispunkte zu erwarten, da schlicht die Investoren fehlen dürften, die bei von hoher Volatilität geprägten Märkten ein Neuengagement eingehen würden. Zudem rücke der Quartalsultimo bereits in Schlagdistanz. Für die Bewertungen in der Kasse würden die letzten Tage Spreadverluste von 2-3 bps bei Core-Namen, sowie 4-6 bps bei Non-Core-Papieren bedeuten. Diese Entwicklung sei maßgeblich auf einige Kassaverkäufe und der schlechten Marktliquidität zurückzuführen gewesen.

Ausblick: Auch im Covered Bond-Segment würden die Primärmarkt-Aktivitäten entscheidend von den Rahmenbedingungen abhängen. Solange die Volatilität hoch bleibe, würden sich die Emittenten wohl eher zurückhalten.

"Die Schockwellen die derzeit durch den Markt laufen (Multisigma-Bewegungen bei kurzen Zinsen, Schatzrenditen, Bund/Swapspreads) sind zweifellos historisch auf Rekordlevels. Angesichts der im US-amerikanischen Bankensektor ausgelösten Alarmsignale stellen sich nicht wenige Marktteilnehmer die Frage, ob und wie die Zentralbanken darauf reagieren, insbesondere mit Blick auf den Zinspfad/Terminal Rate. Zweifel an sicher geglaubte Gewissheiten dürften angebracht sein und bei nüchterner Betrachtung wird sich letztlich das große Bild nicht verändern. Eines ist seit den letzten Tagen aber klar: Die Umsätze in der Kasse sind stark rückläufig!", so die Einschätzungen aus dem Handelsraum der Helaba. (Ausgabe vom 16.03.2023) (17.03.2023/alc/a/a)