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EZB: Die Anhebung der Zinsen um 50 Basispunkte so gut wie sicher
30.01.23 10:00
State Street Global Advisors
Boston (www.anleihencheck.de) - Im letzten Jahr überraschte die EZB die Märkte mit dem Tempo der Straffung, so Elliot Hentov, Leiter des Macro Policy Research bei State Street Global Advisors.
2023 werde sich die Zentralbank allerdings viel besser an den Markterwartungen orientieren. Die europäischen Zinssätze seien immer entweder über- oder unterbewertet gewesen, da vieles von unbeständigen Variablen wie dem Wetter oder der Geopolitik abgehangen habe. Doch nun, da das Worst-Case-Szenario eindeutig vermieden worden sei, lägen die Zinsen in der Eurozone deutlich unter dem Niveau, das zur Eindämmung der Inflation erforderlich sei. Daher sei die Anhebung um 50 Basispunkte nächste Woche so gut wie sicher.
Weniger sicher sei die Entwicklung der Wirtschaft in der Eurozone. Die jüngsten Wirtschaftsdaten würden weiterhin so positiv überraschen, dass die Prognostiker die Aussicht auf eine Rezession wieder in Betracht ziehen würden. Zwar seien die Aussichten in der Tat weniger düster als vor dem Winter, das reiche aber nicht aus, um eine kleinere Schrumpfung in diesem Jahr zu verhindern. Denn Realeinkommen würden in Mitleidenschaft gezogen, die Energiepreise würden im Vergleich zu vor 2022 anhaltend steigen und die Geldpolitik werde gestrafft. Die Verlangsamung werde die EZB letztlich dazu zwingen, die Zinserhöhungen einzustellen und nicht über 3,5 Prozent hinauszugehen. Ein Teil der Einschränkungen werde sich auch auf das Zinsrisiko bestimmter Staaten, z.B. Italien, auswirken. (30.01.2023/alc/a/a)
2023 werde sich die Zentralbank allerdings viel besser an den Markterwartungen orientieren. Die europäischen Zinssätze seien immer entweder über- oder unterbewertet gewesen, da vieles von unbeständigen Variablen wie dem Wetter oder der Geopolitik abgehangen habe. Doch nun, da das Worst-Case-Szenario eindeutig vermieden worden sei, lägen die Zinsen in der Eurozone deutlich unter dem Niveau, das zur Eindämmung der Inflation erforderlich sei. Daher sei die Anhebung um 50 Basispunkte nächste Woche so gut wie sicher.
Weniger sicher sei die Entwicklung der Wirtschaft in der Eurozone. Die jüngsten Wirtschaftsdaten würden weiterhin so positiv überraschen, dass die Prognostiker die Aussicht auf eine Rezession wieder in Betracht ziehen würden. Zwar seien die Aussichten in der Tat weniger düster als vor dem Winter, das reiche aber nicht aus, um eine kleinere Schrumpfung in diesem Jahr zu verhindern. Denn Realeinkommen würden in Mitleidenschaft gezogen, die Energiepreise würden im Vergleich zu vor 2022 anhaltend steigen und die Geldpolitik werde gestrafft. Die Verlangsamung werde die EZB letztlich dazu zwingen, die Zinserhöhungen einzustellen und nicht über 3,5 Prozent hinauszugehen. Ein Teil der Einschränkungen werde sich auch auf das Zinsrisiko bestimmter Staaten, z.B. Italien, auswirken. (30.01.2023/alc/a/a)