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EZB: Wie viel kann eine Zentralbank in einer stagnierenden Wirtschaft noch anheben?
02.02.23 17:00
State Street Global Advisors
Boston (www.anleihencheck.de) - Elliot Hentov, Leiter des Macro Policy Research bei State Street Global Advisors, kommentiert die heutige Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB).
Gute Arbeit heute, das heiße eine Zinserhöhung, wie sie von den Märkten erwartet worden sei. Die nächste Sitzung könnte ebenso ausfallen, da eine weitere Anhebung um 50 Basispunkte deutlich signalisiert und entsprechend eingepreist worden sei. Aber darüber hinaus werde es wahrscheinlich wieder ein politisches Rätsel geben. Die Wirtschaft der Eurozone möge dank rigoroser Energieeinsparungen, umsichtiger Energiespeicherung und göttlicher Unterstützung in Form eines milden Winters ein "annus horribilis" vermieden haben. Weitere Wunder seien unwahrscheinlich und selbst eine leichte Konjunkturabschwächung werde den politischen Kurs der EZB erschweren.
Wie viel könne eine Zentralbank in einer stagnierenden Wirtschaft noch anheben, nachdem sie den schnellsten Straffungszyklus der Geschichte eingeleitet habe? Insgesamt seien nicht mehr als weitere 100 Basispunkte möglich, bevor die Geldpolitik als Hemmschuh für die wirtschaftliche Erholung angesehen werde. Hinzu komme, dass die EZB ihre Bilanz schrumpfen lasse, was sich unverhältnismäßig stärker auf die Kreditbedingungen in Europa als in den USA auswirke. Die Politik werde also im Frühjahr zum Stillstand kommen... aber das sei noch weit davon entfernt, eine baldige Kehrtwende zu erwarten. (02.02.2023/alc/a/a)
Gute Arbeit heute, das heiße eine Zinserhöhung, wie sie von den Märkten erwartet worden sei. Die nächste Sitzung könnte ebenso ausfallen, da eine weitere Anhebung um 50 Basispunkte deutlich signalisiert und entsprechend eingepreist worden sei. Aber darüber hinaus werde es wahrscheinlich wieder ein politisches Rätsel geben. Die Wirtschaft der Eurozone möge dank rigoroser Energieeinsparungen, umsichtiger Energiespeicherung und göttlicher Unterstützung in Form eines milden Winters ein "annus horribilis" vermieden haben. Weitere Wunder seien unwahrscheinlich und selbst eine leichte Konjunkturabschwächung werde den politischen Kurs der EZB erschweren.
Wie viel könne eine Zentralbank in einer stagnierenden Wirtschaft noch anheben, nachdem sie den schnellsten Straffungszyklus der Geschichte eingeleitet habe? Insgesamt seien nicht mehr als weitere 100 Basispunkte möglich, bevor die Geldpolitik als Hemmschuh für die wirtschaftliche Erholung angesehen werde. Hinzu komme, dass die EZB ihre Bilanz schrumpfen lasse, was sich unverhältnismäßig stärker auf die Kreditbedingungen in Europa als in den USA auswirke. Die Politik werde also im Frühjahr zum Stillstand kommen... aber das sei noch weit davon entfernt, eine baldige Kehrtwende zu erwarten. (02.02.2023/alc/a/a)