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Keine US-Zinssenkungen vor dem letzten Quartal
20.01.23 11:50
BlueBay Asset Management
London (www.anleihencheck.de) - Unterstützt durch positive Wirtschaftsdaten sind die globalen Finanzmärkte gut ins Jahr 2023 gestartet, so Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management.
Die Hoffnung auf eine sich verlangsamende Inflation sei in dieser Woche durch einen günstigen US-Erzeugerpreisindex genährt worden. Dazu kämen Basiseffekte: Die Energiepreise seien im Jahresvergleich nun niedriger. Es bestehe daher Optimismus, dass sich die Verbraucherpreisindices in den kommenden Monaten wieder auf das Zielniveau zubewegen könnten - was einen geldpolitischen Schwenk nach unten ermöglichen würde.
Die Experten würden jedoch zu bedenken geben, dass die Kernpreise - an denen sich die Notenbanken orientieren würden - viel langsamer fallen würden als die Gesamtraten. Die Lage auf den Arbeitsmärkten sei nach wie vor angespannt und die Wirtschaftstätigkeit weiterhin solide. Daher erscheine es verfrüht zu glauben, dass die US-Notenbank FED oder die Europäische Zentralbank (EZB) zeitnah eine geldpolitische Wende ankündigen würden. Darüber hinaus würden sich die Entscheidungsträger nach Einschätzung der Experten davor hüten, ihre Geldpolitik zu früh zu lockern.
Angesichts eines etwas besseren Wachstumsumfelds könnten die Zentralbanken vorerst eine restriktive Haltung beibehalten. Die Experten würden weiterhin davon ausgehen, dass die FED Funds Rate im Frühjahr über 5 Prozent liegen werde, bevor die Währungshüter eine Pause einlegen würden. Zinssenkungen vor dem letzten Quartal des Jahres würden die Experten für unwahrscheinlich halten - es sei denn, es komme zu einer plötzlichen Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit im Sommer.
Für die Eurozone würden die Experten davon ausgehen, dass die Zinssätze im Frühjahr über 3 Prozent liegen würden. Auf ihrer nächsten Sitzung werde die EZB wahrscheinlich eine Anhebung um 50 Basispunkte vornehmen. Unbestätigte Kommentare in dieser Woche hätten darauf hingedeutet, dass sich das Tempo der geldpolitischen Straffung im März verlangsamen könnte. Man könne aber davon ausgehen, dass diese Aussagen eher von Befürwortern einer weniger restriktiven Geldpolitik innerhalb der EZB gekommen seien und keine allgemeinere Einschätzung widerspiegeln würden.
In der Tat sei EZB-Ratsmitglied Klaas Knot bestrebt gewesen, einen wesentlich restriktiveren Kurs zu signalisieren. Die Experten würden zwar damit rechnen, dass sich die Debatte im EZB-Rat in den nächsten Monaten intensivieren werde. Allerdings seien sie der Meinung, dass die Befürworter einer restriktiveren Geldpolitik angesichts des Ausmaßes der Inflationsüberschreitung im Jahr 2022 - mit dem nur wenige gerechnet hätten - derzeit eindeutig die Oberhand hätten.
In Großbritannien würden die Daten zu Löhnen und Inflation darauf hindeuten, dass der Preisdruck im Jahr 2023 wahrscheinlich höher sein werde als in anderen großen Industrieländern. Die Experten seien nach wie vor der Ansicht, dass sich die Bank of England aufgrund von Befürchtungen hinsichtlich einbrechender Immobilienpreise davor hüten werde, die Zinssätze im Vereinigten Königreich auf 4 Prozent oder mehr anzuheben. In Kombination mit einem strukturell angespannten Arbeitsmarkt und dem hohen Haushaltsdefizit würden die Experten die Aussichten für die kommenden Monate pessimistisch einschätzen, was sich in einer Untergewichtung des Pfunds widerspiegle. (20.01.2023/alc/a/a)
Die Hoffnung auf eine sich verlangsamende Inflation sei in dieser Woche durch einen günstigen US-Erzeugerpreisindex genährt worden. Dazu kämen Basiseffekte: Die Energiepreise seien im Jahresvergleich nun niedriger. Es bestehe daher Optimismus, dass sich die Verbraucherpreisindices in den kommenden Monaten wieder auf das Zielniveau zubewegen könnten - was einen geldpolitischen Schwenk nach unten ermöglichen würde.
Die Experten würden jedoch zu bedenken geben, dass die Kernpreise - an denen sich die Notenbanken orientieren würden - viel langsamer fallen würden als die Gesamtraten. Die Lage auf den Arbeitsmärkten sei nach wie vor angespannt und die Wirtschaftstätigkeit weiterhin solide. Daher erscheine es verfrüht zu glauben, dass die US-Notenbank FED oder die Europäische Zentralbank (EZB) zeitnah eine geldpolitische Wende ankündigen würden. Darüber hinaus würden sich die Entscheidungsträger nach Einschätzung der Experten davor hüten, ihre Geldpolitik zu früh zu lockern.
Für die Eurozone würden die Experten davon ausgehen, dass die Zinssätze im Frühjahr über 3 Prozent liegen würden. Auf ihrer nächsten Sitzung werde die EZB wahrscheinlich eine Anhebung um 50 Basispunkte vornehmen. Unbestätigte Kommentare in dieser Woche hätten darauf hingedeutet, dass sich das Tempo der geldpolitischen Straffung im März verlangsamen könnte. Man könne aber davon ausgehen, dass diese Aussagen eher von Befürwortern einer weniger restriktiven Geldpolitik innerhalb der EZB gekommen seien und keine allgemeinere Einschätzung widerspiegeln würden.
In der Tat sei EZB-Ratsmitglied Klaas Knot bestrebt gewesen, einen wesentlich restriktiveren Kurs zu signalisieren. Die Experten würden zwar damit rechnen, dass sich die Debatte im EZB-Rat in den nächsten Monaten intensivieren werde. Allerdings seien sie der Meinung, dass die Befürworter einer restriktiveren Geldpolitik angesichts des Ausmaßes der Inflationsüberschreitung im Jahr 2022 - mit dem nur wenige gerechnet hätten - derzeit eindeutig die Oberhand hätten.
In Großbritannien würden die Daten zu Löhnen und Inflation darauf hindeuten, dass der Preisdruck im Jahr 2023 wahrscheinlich höher sein werde als in anderen großen Industrieländern. Die Experten seien nach wie vor der Ansicht, dass sich die Bank of England aufgrund von Befürchtungen hinsichtlich einbrechender Immobilienpreise davor hüten werde, die Zinssätze im Vereinigten Königreich auf 4 Prozent oder mehr anzuheben. In Kombination mit einem strukturell angespannten Arbeitsmarkt und dem hohen Haushaltsdefizit würden die Experten die Aussichten für die kommenden Monate pessimistisch einschätzen, was sich in einer Untergewichtung des Pfunds widerspiegle. (20.01.2023/alc/a/a)