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Keine weitere Rally bei US-Staatsanleihen
03.02.23 11:15
RBC BlueBay Asset Management
London (www.anleihencheck.de) - Im Anschluss an die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Federal Reserve in dieser Woche gingen die Renditen von US-Staatsanleihen zurück, während sich Risikoanlagen robust entwickelten, so Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management.
Im Großen und Ganzen habe sich die Botschaft von FED-Chef Jerome Powell nicht wirklich geändert. Die Währungshüter würden nach wie vor signalisieren, dass im März und Mai mit zwei weiteren Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte zu rechnen sei, so dass der effektive Leitzins knapp über 5 Prozent liegen werde. Danach scheine die FED derzeit entschlossen zu sein, die Zinssätze für einen längeren Zeitraum auf diesem Niveau zu halten.
Powell schien jedoch die Tür für einen weniger restriktiven Kurs zu öffnen, falls die Inflation niedriger ausfallen sollte als von der Notenbank erwartet. Allerdings arbeite die Zentralbank datenabhängig. Daher bestehe die Möglichkeit, dass sich die Meinung bis zur März-Sitzung wesentlich ändere. Denn bis dahin sollten noch zwei Arbeitsmarktberichte und zweimal Daten zur Inflation veröffentlicht werden.
Vor diesem Hintergrund werde auch der heutige US-Arbeitsmarktbericht von Interesse sein. Im Allgemeinen seien die Daten vom Arbeitsmarkt nach wie vor gesund. Sowohl die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als auch die Jolts-Daten (Job Openings and Labor Turnover Survey) würden auf einen soliden Bericht hindeuten - ungeachtet der Nachrichten über Stellenabbau in Bereichen wie der Technologiebranche. Aktuell würden die Experten zu der Annahme neigen, dass die FED ihren Zinspfad in den kommenden Monaten nicht ändern werde.
Ein plötzlicher Wachstumseinbruch scheine derzeit unwahrscheinlich. Die Kreditkartenausgaben scheinen sich im vergangenen Monat erholt zu haben. Dass sich die finanziellen Bedingungen weiter entspannen würden, dürfte sowohl die Stimmung der Unternehmen als auch der Verbraucher stützen.
Vor diesem Hintergrund seien die Experten weiterhin der Meinung, dass es bei US-Staatsanleihen keinen Spielraum für eine weitere Rally gebe, und würden an einer Short-Position festhalten.
In Europa habe die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen erhöht - und zwar im Einklang mit den Markterwartungen um 50 Basispunkte. Es werde mit einer weiteren geldpolitischen Straffung gerechnet: Die Befürworter einer restriktiveren Geldpolitik im EZB-Rat würden bei der nächsten Sitzung der EZB auf weitere 50 Basispunkte drängen. Daher dürften die Zinssätze im Frühjahr über 3,5 Prozent liegen.
In dieser Hinsicht hole die EZB gegenüber der FED auf. Da viele Beobachter davon ausgehen würden, dass die Eurozone bei gleichzeitig höheren Inflationsraten 2023 stärker wachsen werde als die USA, sei es verständlich, dass EZB-Chefin Christine Lagarde vorerst bei ihrer restriktiven Haltung bleibe. Bei Euro-Anleihen würden die Experten ebenfalls mit steigenden Renditen rechnen.
Mit Blick auf die Zukunft würden die Daten entscheidend sein. Die Straffung der Geldpolitik wirke mit Verzögerung. Daher würden die Experten erwarten, dass sich das Wachstum im Jahresverlauf weltweit verlangsamen werde. Kurzfristig könnte die sich aufhellende Stimmung jedoch dazu führen, dass sich die höheren Zinssätze - abgesehen von bestimmten zinssensiblen Sektoren - relativ wenig auf die Wirtschaft auswirken würden. Bleibe die Konjunktur jedoch vorerst positiv, würden sich die Zentralbanken nach Erachten der Experten davor hüten, weniger restriktive geldpolitische Signale zu senden - so sehr der Markt auch darauf drängen möge. (03.02.2023/alc/a/a)
Im Großen und Ganzen habe sich die Botschaft von FED-Chef Jerome Powell nicht wirklich geändert. Die Währungshüter würden nach wie vor signalisieren, dass im März und Mai mit zwei weiteren Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte zu rechnen sei, so dass der effektive Leitzins knapp über 5 Prozent liegen werde. Danach scheine die FED derzeit entschlossen zu sein, die Zinssätze für einen längeren Zeitraum auf diesem Niveau zu halten.
Powell schien jedoch die Tür für einen weniger restriktiven Kurs zu öffnen, falls die Inflation niedriger ausfallen sollte als von der Notenbank erwartet. Allerdings arbeite die Zentralbank datenabhängig. Daher bestehe die Möglichkeit, dass sich die Meinung bis zur März-Sitzung wesentlich ändere. Denn bis dahin sollten noch zwei Arbeitsmarktberichte und zweimal Daten zur Inflation veröffentlicht werden.
Vor diesem Hintergrund werde auch der heutige US-Arbeitsmarktbericht von Interesse sein. Im Allgemeinen seien die Daten vom Arbeitsmarkt nach wie vor gesund. Sowohl die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als auch die Jolts-Daten (Job Openings and Labor Turnover Survey) würden auf einen soliden Bericht hindeuten - ungeachtet der Nachrichten über Stellenabbau in Bereichen wie der Technologiebranche. Aktuell würden die Experten zu der Annahme neigen, dass die FED ihren Zinspfad in den kommenden Monaten nicht ändern werde.
Vor diesem Hintergrund seien die Experten weiterhin der Meinung, dass es bei US-Staatsanleihen keinen Spielraum für eine weitere Rally gebe, und würden an einer Short-Position festhalten.
In Europa habe die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen erhöht - und zwar im Einklang mit den Markterwartungen um 50 Basispunkte. Es werde mit einer weiteren geldpolitischen Straffung gerechnet: Die Befürworter einer restriktiveren Geldpolitik im EZB-Rat würden bei der nächsten Sitzung der EZB auf weitere 50 Basispunkte drängen. Daher dürften die Zinssätze im Frühjahr über 3,5 Prozent liegen.
In dieser Hinsicht hole die EZB gegenüber der FED auf. Da viele Beobachter davon ausgehen würden, dass die Eurozone bei gleichzeitig höheren Inflationsraten 2023 stärker wachsen werde als die USA, sei es verständlich, dass EZB-Chefin Christine Lagarde vorerst bei ihrer restriktiven Haltung bleibe. Bei Euro-Anleihen würden die Experten ebenfalls mit steigenden Renditen rechnen.
Mit Blick auf die Zukunft würden die Daten entscheidend sein. Die Straffung der Geldpolitik wirke mit Verzögerung. Daher würden die Experten erwarten, dass sich das Wachstum im Jahresverlauf weltweit verlangsamen werde. Kurzfristig könnte die sich aufhellende Stimmung jedoch dazu führen, dass sich die höheren Zinssätze - abgesehen von bestimmten zinssensiblen Sektoren - relativ wenig auf die Wirtschaft auswirken würden. Bleibe die Konjunktur jedoch vorerst positiv, würden sich die Zentralbanken nach Erachten der Experten davor hüten, weniger restriktive geldpolitische Signale zu senden - so sehr der Markt auch darauf drängen möge. (03.02.2023/alc/a/a)