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Marktausblick 2023: Strategien für festverzinsliche Wertpapiere zur Absicherung gegen Kursverluste überprüfen


08.12.22 11:15
State Street Global Advisors

Boston (www.anleihencheck.de) - State Street Global Advisors, die Vermögensverwaltungsgesellschaft der State Street Corporation, hat heute den Global Market Outlook 2023 veröffentlicht: Navigating a Bumpy Landing, so die Experten von State Street Global Advisors in ihrem aktuellen "SPDR Strategie Espresso".

Dieser widme sich makroökonomischen Trends und wichtigen Anlagethemen für das kommende Jahr. State Street Global Advisors sei der Ansicht, dass die Unsicherheit und Volatilität an den Märkten noch einige Zeit anhalten würden. Anleger sollten ihre Strategien für festverzinsliche Wertpapiere zur Absicherung gegen Kursverluste überprüfen, während sie auf eine mögliche Erholung und ein besseres Umfeld für risikoreichere Anlagen warten würden.

Trotz der sich verlangsamenden Weltwirtschaft und des geopolitischen Gegenwinds bleibe State Street Global Advisors vorsichtig optimistisch, dass ein Wendepunkt in Sicht sei und die Inflation weltweit in den nächsten sechs Monaten zurückgehen werde. Verbesserte Angebots- und sinkende Nachfragedaten würden eine starke disinflationäre Entwicklung ermöglichen. Günstigere Inflationsdaten würden es der Federal Reserve wahrscheinlich erlauben, von ihrer aggressiven Haltung abzurücken und die Zinsen im letzten Quartal 2023 zu senken.

"Wir haben festgestellt, dass sich die globale Konjunkturabschwächung sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern verschärft hat und haben unsere Prognose für das globale Wachstum auf 2,6 Prozent im Jahr 2023 gesenkt", habe Lori Heinel, Global Chief Investment Officer, gesagt. "Die Aufwertung des US-Dollar um fast 20 Prozent im Jahr 2022 hat das globale Wachstumsproblem ebenfalls verschärft und könnte unvorhergesehene Schwachstellen aufzeigen."

State Street Global Advisors gehe davon aus, dass sich die Aktienmärkte im Jahr 2023 nachhaltig erholen würden. Es werde allerdings im Marktausblick darauf hingewiesen, dass der Schmerz der Aktienanleger wahrscheinlich nicht vor Mitte des Jahres nachlassen werde, wobei der genaue Zeitpunkt der Erleichterung von den Maßnahmen der Zentralbanken abhänge.

"Vor diesem schwierigen makroökonomischen Hintergrund konzentrieren wir uns auf Qualitätsaktien, das heißt auf Unternehmen mit stabilen Erträgen und starken Geschäftsmodellen, die widerstandsfähig genug sind, um dem Preisdruck standzuhalten", so Gaurav Mallik, Chief Investment Strategist. "In den Schwellenländern begrenzen die Schwäche der chinesischen Märkte und der starke US-Dollar die Aktienchancen. Wir gehen davon aus, dass die Herausforderungen und die Volatilität auch im Jahr 2023 bestehen bleiben werden. Anleger sollten allerdings auch auf eine Erholung vorbereitet sein, um davon profitieren können, ihr "Dry Powder" zu einem vernünftigen Zeitpunkt einsetzen."

"Zu Beginn des nächsten Jahres erwarten Anleger in den USA eine Abschwächung der Wirtschaft, einen Rückgang der Unternehmensgewinne und einen Anstieg der Arbeitsplatzverluste aufgrund der verzögerten Auswirkungen der aggressiven Zinserhöhungen der FED", habe Mike Arone, Chief Investment Strategist für den US SPDR Business, gesagt. "Die Märkte erwarten für 2023 ein Wachstum unterhalb des Trends, aber die Anleger werden wahrscheinlich beginnen, die nächste Phase des Konjunkturzyklus einzupreisen, bevor die Wirtschafts-, Gewinn- und Arbeitsmarktdaten erste Anzeichen einer Erholung zeigen."

Steigende Zinsen, Marktvolatilität und sich ausweitende Spreads über alle Sektoren hinweg hätten die Gesamtrenditen von festverzinslichen Wertpapieren in einer Intensität unter Druck gesetzt, die nur wenige erwartet hätten. Dies habe zu einem der schwierigsten Jahre für festverzinsliche Anleger in letzter Zeit geführt. State Street Global Advisors gehe davon aus, dass der Gegenwind auch noch anhalten werde. Dennoch werde es für langfristige Anleger im kommenden Jahr Lichtblicke geben, da die weit verbreiteten Ausverkäufe und die anhaltende Volatilität einige Möglichkeiten eröffnet hätten.

Michele Barlow, Head of Investment Strategy and Research, Asia Pacific, habe kommentiert: "Wir sehen einen Wertaufbau bei den Zinsen und bevorzugen Durations- gegenüber Spread-Produkten sowie Investment Grade gegenüber Hochzinsanleihen. Sobald mehr Klarheit über die Anleihelandschaft herrscht, sehen wir Möglichkeiten für Anleger, die globalen Rentenmärkte in Betracht zu ziehen. Das betrifft auch Anleihen von Schwellenländern, deren Preise sich nun auf einem attraktiven Niveau befinden. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Höhepunkt der Zinssätze kurz bevorsteht. Wir gehen also trotz des kurzfristigen Gegenwinds bei Anleihen davon aus, dass sich in den kommenden Quartalen eine Kaufgelegenheit ergeben wird."

In einem Umfeld erhöhter Marktunsicherheit und -volatilität weise das Unternehmen in seinem Ausblick auch darauf hin, dass Anleger ihre Portfolioabsicherungen überdenken sollten, um Marktstörungen zu bewältigen. Altaf Kassam, EMEA Head of Investment Strategy and Research, habe hinzugefügt: "Wir glauben, dass die Zeit der "Großen Mäßigung" vorbei ist, da die Zentralbanken weniger wahrscheinlich die Märkte stützen werden. Diese wollen eher die Inflation bekämpfen und ihre Bilanzen reduzieren. Das "neue normale" Umfeld mit höherer Volatilität dürfte Aktienanlegern weiterhin Chancen bieten, aber es wird wahrscheinlich auch tiefere Rückschläge und geringere Erholungen mit sich bringen. Um das Risiko des aktuellen Umfelds aktiv zu managen, sind bewährte Strategien zur Absicherung gegen Kursverluste erforderlich."

Der US-Dollar, der durch steigende relative Renditen und seine Attraktivität als sicherer Hafen während einer turbulenten Zeit seit Ende 2020 gestärkt worden sei, werde seinen Höhepunkt erreichen und 2023 zu sinken beginnen. Am wahrscheinlichsten sei ein Umfeld, in dem das Wachstum außerhalb der USA den Abstand zum US-Wachstum verkleinere. Der Übergang von der Inflation zur Disinflation und eine Verlagerung der Politik der Zentralbanken auf das Wachstum würden die Tür für eine breite Rally bei Risikoanlagen, insbesondere bei Nicht-US-Aktien, öffnen. (08.12.2022/alc/a/a)