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Sind die goldenen Zeiten für Anleihen vorbei?
29.01.14 10:43
Dexia Asset Management
Luxemburg (www.anleihencheck.de) - Das Risiko einer restriktiveren Geldpolitik in den USA hat die Anleiheinvestoren 2013 verunsichert, vor allem die Anleger in den Emerging Markets, so die Experten von Dexia Asset Management (Dexia AM).
Das Ergebnis sei eine eher gemischte Marktentwicklung gewesen, ganz im Gegensatz zu den ersten Jahren nach der Finanzkrise. Welche Marktsegmente seien angesichts der allmählichen Zinsnormalisierung noch interessant? Und inwieweit dürften Anleger auch 2014 noch attraktive Erträge erwarten?
Die US-Konjunktur sei zwar noch immer relativ schwach, aber es gebe Zeichen für Erholungen am Arbeits- und am Wohnimmobilienmarkt. Die FED habe deshalb angekündigt, ihre monatlichen Hypotheken- und Staatsanleihekäufe sukzessive zurückzufahren: im Januar zunächst von 85 auf 75 Milliarden US-Dollar.
Daher erwarte Nicolas Forest, Global Head of Fixed Income Management bei Dexia Asset Management (Dexia AM), eine Stabilisierung der Laufzeitprämie. Das könnte zu einem Anstieg der zehnjährigen US-Renditen auf bis zu 3,5 Prozent führen, was schlecht für US-Treasuries sei.
Die Notenbank habe allerdings alles getan, um die Märkte nicht zu verunsichern. So wolle sie die Leitzinsen bis 2015 weiterhin so niedrig wie möglich halten. Die FED sei bestrebt, die Deflationsängste auszuräumen, die einer Erholung der USA entgegenstehen könnten. Kurzläufer könnten sich deshalb besser entwickeln als länger laufende Anleihen.
In Europa sei die Lage dagegen weniger klar. Das Wachstum sei noch immer schwach und die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordhoch von über 12 Prozent. Gleichzeitig aber würden sich die Strukturreformen auszuzahlen beginnen, mit denen viele Peripherieländer ihre Staatsfinanzen wieder in Ordnung bringen und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern wollten.
"Eigentlich ist es keine Überraschung, dass die Peripherieländer das Vertrauen der Anleger allmählich wieder zurückgewinnen, das durch die Staatsschuldenkrise erschüttert wurde. Kurzfristig bieten Peripherieanleihen ein ordentliches Renditepotenzial. Sie sind die einzigen Staatspapiere mit einem guten Risiko-Ertrags-Profil", so Forest.
Bei inflationsindexierten europäischen Anleihen sei Forest zurückhaltend: "Wir warten bei dieser Asset-Klasse noch ab. Trotz der Verluste wegen fallender Rohstoffpreise und des schwankenden Wechselkurses zwischen Euro und US-Dollar dürfte es keinen Inflationsanstieg geben. Die Deflation ist in der Eurozone weiterhin das größere Risiko."
Im letzten Jahr hätten Emerging-Market-Anleihen von allen Asset-Klassen am stärksten auf die Tapering-Ankündigung der FED reagiert. Dazu Forest: "Selbst wenn die FED das Tapering in diesem Jahr frühzeitig umsetzt, dürfte es unserer Meinung nach nicht wieder zu einer so umfassenden Korrektur kommen wie 2013. Derartige Überraschungseffekte erlebt man nur einmal." Auch hätten die Mittelabflüsse aus den Emerging Markets deutlich nachgelassen.
Dexia AM gehe sogar davon aus, dass sich die Anleger im zweiten Halbjahr 2014 wieder stärker für die Asset-Klasse interessieren würden. In US-Dollar notierte Staatanleihen aus Emerging-Market-Ländern, deren Fundamentaldaten besser seien als die der Industrieländer, würden derzeit Renditen von 5,5 Prozent bieten. Angesichts der sonst niedrigen Zinsen sei dies besonders attraktiv.
Bei lokalen Währungsanleihen sehe es anders aus. Länder wie Brasilien, Indonesien und Südafrika hätten bislang versäumt, die notwendigen Reformen umzusetzen und so einem steigenden Leistungsbilanzdefizit entgegenzuwirken. Für 2014 drohe eine weitere Abwertung Ihrer Währungen gegenüber dem US-Dollar.
Die Aussichten für die Währungen von Mexiko, Polen und der Philippinen seien dagegen deutlich positiver, hier ziehe das Wachstum an und die Inflation sei unter Kontrolle. Deshalb sei 2014 eine kritische Auswahl entscheidend, um von den attraktiven Erträgen dieser Asset-Klasse zu profitieren.
Die bestehende Absicht der Notenbanken, ihre Zinsen so niedrig wie möglich zu halten, habe die Anleger 2013 auf die Suche nach höheren Renditen geschickt. Dies habe auch zu einer Fortsetzung der bereits zwei Jahre anhaltenden Rally an den Unternehmensanleihemärkten geführt. Die Erholung des Euroraums und das mittlerweile besser regulierte Finanzsystem würden zur Stabilisierung der Kreditqualität der Emittenten beitragen, vor allem in Europa.
Das Zinsumfeld mahne zwar zur Vorsicht, aber die Spreads dürften weiter fallen, wenn auch nur moderat. Hierzu Forest: "Für dynamische Anleger könnte eine Investition in High Yields eine kluge Entscheidung sein. Der Asset-Klasse kommt die Marktentwicklung entgegen: Nach dem massiven Schuldenabbau wird das Nettoangebot im nächsten Jahr voraussichtlich negativ sein. Dies führt zu einer Knappheit am Sekundärmarkt." (29.01.2014/alc/a/a)
Das Ergebnis sei eine eher gemischte Marktentwicklung gewesen, ganz im Gegensatz zu den ersten Jahren nach der Finanzkrise. Welche Marktsegmente seien angesichts der allmählichen Zinsnormalisierung noch interessant? Und inwieweit dürften Anleger auch 2014 noch attraktive Erträge erwarten?
Die US-Konjunktur sei zwar noch immer relativ schwach, aber es gebe Zeichen für Erholungen am Arbeits- und am Wohnimmobilienmarkt. Die FED habe deshalb angekündigt, ihre monatlichen Hypotheken- und Staatsanleihekäufe sukzessive zurückzufahren: im Januar zunächst von 85 auf 75 Milliarden US-Dollar.
Daher erwarte Nicolas Forest, Global Head of Fixed Income Management bei Dexia Asset Management (Dexia AM), eine Stabilisierung der Laufzeitprämie. Das könnte zu einem Anstieg der zehnjährigen US-Renditen auf bis zu 3,5 Prozent führen, was schlecht für US-Treasuries sei.
Die Notenbank habe allerdings alles getan, um die Märkte nicht zu verunsichern. So wolle sie die Leitzinsen bis 2015 weiterhin so niedrig wie möglich halten. Die FED sei bestrebt, die Deflationsängste auszuräumen, die einer Erholung der USA entgegenstehen könnten. Kurzläufer könnten sich deshalb besser entwickeln als länger laufende Anleihen.
In Europa sei die Lage dagegen weniger klar. Das Wachstum sei noch immer schwach und die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordhoch von über 12 Prozent. Gleichzeitig aber würden sich die Strukturreformen auszuzahlen beginnen, mit denen viele Peripherieländer ihre Staatsfinanzen wieder in Ordnung bringen und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern wollten.
Bei inflationsindexierten europäischen Anleihen sei Forest zurückhaltend: "Wir warten bei dieser Asset-Klasse noch ab. Trotz der Verluste wegen fallender Rohstoffpreise und des schwankenden Wechselkurses zwischen Euro und US-Dollar dürfte es keinen Inflationsanstieg geben. Die Deflation ist in der Eurozone weiterhin das größere Risiko."
Im letzten Jahr hätten Emerging-Market-Anleihen von allen Asset-Klassen am stärksten auf die Tapering-Ankündigung der FED reagiert. Dazu Forest: "Selbst wenn die FED das Tapering in diesem Jahr frühzeitig umsetzt, dürfte es unserer Meinung nach nicht wieder zu einer so umfassenden Korrektur kommen wie 2013. Derartige Überraschungseffekte erlebt man nur einmal." Auch hätten die Mittelabflüsse aus den Emerging Markets deutlich nachgelassen.
Dexia AM gehe sogar davon aus, dass sich die Anleger im zweiten Halbjahr 2014 wieder stärker für die Asset-Klasse interessieren würden. In US-Dollar notierte Staatanleihen aus Emerging-Market-Ländern, deren Fundamentaldaten besser seien als die der Industrieländer, würden derzeit Renditen von 5,5 Prozent bieten. Angesichts der sonst niedrigen Zinsen sei dies besonders attraktiv.
Bei lokalen Währungsanleihen sehe es anders aus. Länder wie Brasilien, Indonesien und Südafrika hätten bislang versäumt, die notwendigen Reformen umzusetzen und so einem steigenden Leistungsbilanzdefizit entgegenzuwirken. Für 2014 drohe eine weitere Abwertung Ihrer Währungen gegenüber dem US-Dollar.
Die Aussichten für die Währungen von Mexiko, Polen und der Philippinen seien dagegen deutlich positiver, hier ziehe das Wachstum an und die Inflation sei unter Kontrolle. Deshalb sei 2014 eine kritische Auswahl entscheidend, um von den attraktiven Erträgen dieser Asset-Klasse zu profitieren.
Die bestehende Absicht der Notenbanken, ihre Zinsen so niedrig wie möglich zu halten, habe die Anleger 2013 auf die Suche nach höheren Renditen geschickt. Dies habe auch zu einer Fortsetzung der bereits zwei Jahre anhaltenden Rally an den Unternehmensanleihemärkten geführt. Die Erholung des Euroraums und das mittlerweile besser regulierte Finanzsystem würden zur Stabilisierung der Kreditqualität der Emittenten beitragen, vor allem in Europa.
Das Zinsumfeld mahne zwar zur Vorsicht, aber die Spreads dürften weiter fallen, wenn auch nur moderat. Hierzu Forest: "Für dynamische Anleger könnte eine Investition in High Yields eine kluge Entscheidung sein. Der Asset-Klasse kommt die Marktentwicklung entgegen: Nach dem massiven Schuldenabbau wird das Nettoangebot im nächsten Jahr voraussichtlich negativ sein. Dies führt zu einer Knappheit am Sekundärmarkt." (29.01.2014/alc/a/a)