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EZB-Ratsmitglied Holzmann: "Wir müssen jetzt noch energischer eingreifen"
01.06.23 15:30
FONDS professionell
Wien (www.anleihencheck.de) - Robert Holzmann, EZB-Ratsmitglied und Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, erklärt im Gespräch mit FONDS professionell, welche Zinsschritte seiner Meinung nach noch notwendig wären und warum die Gefahr einer Bankenkrise in Europa gering ist, so die Experten von "FONDS professionell".
Robert Holzmann, EZB-Ratsmitglied und Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank: "Das hat die Bilanzsumme der EZB von anfangs zwei Billionen Euro Ende 2014 auf neun Billionen Euro Ende 2022 ausgeweitet. Eine Summe in dieser Höhe hat natürlich Nebeneffekte. Und irgendwann werden diese Effekte sichtbar. Das hohe Maß an Liquidität, gepaart mit niedrigen Zinsen, führte schließlich zu einer massiven Asset Price Inflation. Diese machte sich in deutlich steigenden Immobilien- und Aktienpreisen bemerkbar. Es war aber auch klar, dass sich diese Entwicklung irgendwann wird umkehren müssen."
EZB-Ratsmitglied und OeNB-Gouverneur Robert Holzmann gelte als "Falke" unter den EZB-Währungshütern: Damit sei im Notenbanker-Jargon jemand gemeint, der im Zweifel eher eine strikte Geldpolitik vertrete, der Inflationsbekämpfung den Vorrang gebe und auf höhere Zinsen setze. Nachdem die Inflation in der Eurozone im Oktober 2022 mit 10,6 Prozent den höchsten Wert seit Bestehen der Eurozone erreicht habe, sei die EZB im "Falken-Modus", und Holzmanns Meinung habe innerhalb der EZB an Gewicht gewonnen.
Im Gespräch habe der Wirtschaftswissenschaftler erklärt, dass die EZB die Inflationsentwicklung unterschätzt habe. Daher sei es aus seiner Sicht wichtig, die Zinsen jetzt rasch weiter anzuheben. (01.06.2023/alc/a/a)
Robert Holzmann, EZB-Ratsmitglied und Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank: "Das hat die Bilanzsumme der EZB von anfangs zwei Billionen Euro Ende 2014 auf neun Billionen Euro Ende 2022 ausgeweitet. Eine Summe in dieser Höhe hat natürlich Nebeneffekte. Und irgendwann werden diese Effekte sichtbar. Das hohe Maß an Liquidität, gepaart mit niedrigen Zinsen, führte schließlich zu einer massiven Asset Price Inflation. Diese machte sich in deutlich steigenden Immobilien- und Aktienpreisen bemerkbar. Es war aber auch klar, dass sich diese Entwicklung irgendwann wird umkehren müssen."
EZB-Ratsmitglied und OeNB-Gouverneur Robert Holzmann gelte als "Falke" unter den EZB-Währungshütern: Damit sei im Notenbanker-Jargon jemand gemeint, der im Zweifel eher eine strikte Geldpolitik vertrete, der Inflationsbekämpfung den Vorrang gebe und auf höhere Zinsen setze. Nachdem die Inflation in der Eurozone im Oktober 2022 mit 10,6 Prozent den höchsten Wert seit Bestehen der Eurozone erreicht habe, sei die EZB im "Falken-Modus", und Holzmanns Meinung habe innerhalb der EZB an Gewicht gewonnen.
Im Gespräch habe der Wirtschaftswissenschaftler erklärt, dass die EZB die Inflationsentwicklung unterschätzt habe. Daher sei es aus seiner Sicht wichtig, die Zinsen jetzt rasch weiter anzuheben. (01.06.2023/alc/a/a)