Erweiterte Funktionen
Das Ende der japanischen Zinskurvensteuerung und seine Folgen
05.06.23 11:57
RBC BlueBay Asset Management
London (www.anleihencheck.de) - Seit 2016 kontrolliert die Japanische Zentralbank die Zinskurve. Bald könnte es jedoch größere Anpassungen geben, sagt Russel Matthews, Makroexperte und Senior Portfolio Manager bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management.
2016 habe die Bank of Japan (BoJ) die Renditekurvensteuerung (Yield-Curve-Control, YCC) eingeführt. Sie habe versprochen, so viele japanische Staatsanleihen wie nötig zu kaufen, um die Renditen auf ein bestimmtes Niveau zu begrenzen. Dadurch habe sie die Kreditvergabe, das Wachstum und die Inflation ankurbeln wollen. Die BoJ habe die kurzfristigen Zinssätze bei -0,1 Prozent und die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in einer Bandbreite von derzeit -0,5 bis 0,5 Prozent festgelegt. So sollten die kurz- bis mittelfristigen Zinsen gedrückt und die langfristigen Zinsen weniger stark beeinflusst werden.
Die Marktteilnehmer würden den Glauben daran verlieren, dass der neue Gouverneur der BoJ, Kazuo Ueda, die Renditekurvensteuerung jemals verändern werde. Die Experten würden das nicht tun. Aus ihrer Sicht werde die japanische Notenbank im Juli oder möglicherweise schon im Juni eines von zwei Dingen tun: die Bandbreite der Renditekurvensteuerung auf etwa 100 Basispunkte ausweiten oder ihren Fokus auf den Fünf-Jahres-Punkt der Kurve vorverlegen und damit im Grunde genommen die zehnjährigen Zinsen frei laufen lassen.
Wenn dies geschehe, werde sich die BoJ unvermeidlich auf den Weg der Normalisierung begeben und man werde eine enorme Veränderung der Renditedifferenz sehen.
Nach Meinung der Experten sei der Yen derzeit unterbewertet. Sobald die Kontrolle über die Renditekurve aufgehoben werde und sich die Zinsdifferenz zu verringern beginne, würden ihrer Meinung nach viele Mittel nach Japan zurückfließen und der Yen könnte sich auf 130 entwickeln. Wenn sich das japanische Wachstum fortsetze, die Inflation anhalte und das Land nicht nur die Kontrolle über die Zinskurve aufgebe, sondern auch die Zinsen anhebe, könnte das Ziel bei 120 liegen.
Die Experten würden davon ausgehen, dass eine Abkehr von der Renditekurvensteuerung weltweite Auswirkungen haben und wahrscheinlich zu hoher Volatilität an den Zinsmärkten führen werde, aber auch hohe Schwankungen und eine Aufwertung des Yen mit sich bringe. Darauf würden sie in diesem Jahr setzen. Sie seien sich bewusst, dass der Zeitpunkt ungewiss sei, würden aber davon ausgehen, dass es eher früher als später passieren werde. (05.06.2023/alc/a/a)
2016 habe die Bank of Japan (BoJ) die Renditekurvensteuerung (Yield-Curve-Control, YCC) eingeführt. Sie habe versprochen, so viele japanische Staatsanleihen wie nötig zu kaufen, um die Renditen auf ein bestimmtes Niveau zu begrenzen. Dadurch habe sie die Kreditvergabe, das Wachstum und die Inflation ankurbeln wollen. Die BoJ habe die kurzfristigen Zinssätze bei -0,1 Prozent und die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in einer Bandbreite von derzeit -0,5 bis 0,5 Prozent festgelegt. So sollten die kurz- bis mittelfristigen Zinsen gedrückt und die langfristigen Zinsen weniger stark beeinflusst werden.
Wenn dies geschehe, werde sich die BoJ unvermeidlich auf den Weg der Normalisierung begeben und man werde eine enorme Veränderung der Renditedifferenz sehen.
Nach Meinung der Experten sei der Yen derzeit unterbewertet. Sobald die Kontrolle über die Renditekurve aufgehoben werde und sich die Zinsdifferenz zu verringern beginne, würden ihrer Meinung nach viele Mittel nach Japan zurückfließen und der Yen könnte sich auf 130 entwickeln. Wenn sich das japanische Wachstum fortsetze, die Inflation anhalte und das Land nicht nur die Kontrolle über die Zinskurve aufgebe, sondern auch die Zinsen anhebe, könnte das Ziel bei 120 liegen.
Die Experten würden davon ausgehen, dass eine Abkehr von der Renditekurvensteuerung weltweite Auswirkungen haben und wahrscheinlich zu hoher Volatilität an den Zinsmärkten führen werde, aber auch hohe Schwankungen und eine Aufwertung des Yen mit sich bringe. Darauf würden sie in diesem Jahr setzen. Sie seien sich bewusst, dass der Zeitpunkt ungewiss sei, würden aber davon ausgehen, dass es eher früher als später passieren werde. (05.06.2023/alc/a/a)
03.10.23
, Nord LB
Japan: Warten auf den nächsten Streich
03.10.23
, Nord LB
Bank of England wartet ab