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Gold steigt auf über 2.000 US-Dollar - Notenbanken setzen auf Inflation
21.03.23 17:02
SOLIT Gruppe
Wiesbaden (www.anleihencheck.de) - Der durch einen Bank Run ausgelöste Zusammenbruch der schlecht gemanagten und einseitig auf den Tech-Sektor ausgerichteten Silicon Valley Bank hatte die Finanzmärkte Anfang letzter Woche in Aufruhr versetzt, so Markus Blaschzok, Chefanalyst der SOLIT Gruppe.
Unbegrenzte Garantien für alle Kundeneinlagen durch die US-Notenbank und das US-Finanzministerium, sowie die neue Möglichkeit, bei der FED Anleihen gegen Liquidität zu parken, hätten die Finanzmarktstabilität gesichert und am Dienstag kurzzeitig die Wogen geglättet. Nach den USA hätten Spekulanten ab Mittwoch europäische Banken angezählt, allen voran die Schweizer Großbank "Credit Suisse", sodass die Angst vor einer systemischen Bankenkrise wie in 2008 erneut aufgeflammt sei. Gold sei als sicherer Hafen gesucht worden und infolgedessen auf 2.000 US-Dollar angestiegen, da die Märkte bereits mit einem weiteren Eingreifen von Regierungen und Notenbanken gerechnet hätten.
50 Milliarden Franken an Krediten der Schweizer Nationalbank (SNB) für die taumelnde Credit Suisse hätten am Freitag nicht ausgereicht, um die Panik in den Griff zu bekommen. Die aufgrund von Missmanagement und Skandalen bereits seit langer Zeit als Pleitekandidat gehandelte Großbank habe nach weiteren massiven Kapitalabflüssen am Sonntag von der UBS für drei Milliarden Franken übernommen werden müssen. Für die "Übernahme" unkalkulierbarer Risiken in den Büchern der Credit Suisse erhalte die UBS von der SNB Liquiditätshilfen bis zu 200 Milliarden Franken. Zudem leiste der Bund eine Garantie von neun Milliarden Franken für potenzielle Verluste für die UBS durch die Übernahme, für die der Steuerzahler aufkommen müsse.
"Die Behörden mussten Maßnahmen ergreifen, um schweren Schaden für den Schweizer und internationalen Finanzmarkt abzuwenden", so die eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma).
Ähnlich habe sich EZB-Chefin Christine Lagarde geäußert: "Die Maßnahmen sind entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzmarktstabilität." Unterdessen hätten die Notenbanken der EU, Japans, Großbritanniens und Kanadas eigene Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsystems angekündigt. Zudem wollten die Notenbanken den Zugang zu US-Dollar weltweit erleichtern, da es aktuell einen erhöhten Liquiditätsbedarf gebe. Vergangene Woche hätten US-Banken eine Rekordsumme in Form von kurzfristigen Krediten bei der FED geliehen, die den Rekordwert aus der Bankenkrise von 2008 noch übertroffen habe.
Die Notenbanken hätten diesmal viel schneller als in der Bankenkrise von 2008 und noch schneller als nach dem Einbruch der Märkte durch die staatlich angeordneten Lockdowns in 2020 reagiert. Binnen einer Woche habe man jedes Feuer im Bankensystem ausgetreten und die Märkte vorsorglich mit Liquidität geflutet. Die Maßnahmen sollten ausreichen, um weitere Bank Runs sowie vermeintliche Gefahren für die Finanzmarktstabilität zu verhindern, sodass sich die Finanzmärkte in dieser Woche beruhigen dürften.
Der seit 2008 bei den Notenbanken und Regierungen eingezogene Automatismus planwirtschaftlicher Staatseingriffe in den Markt und der scheinbar immer bedenkenlosere Umgang mit dem Geld der Steuerzahler stimme jedoch bedenklich. Die unwiederbringlichen Verluste der SVB und der Credit Suisse würden nun entweder über direkte Steuern oder die indirekte Inflationssteuer auf die breiten Schultern des Steuerzahlers gelegt. Da selbst kleine Regionalbanken wie die SVB, nicht mehr in vollen Umfang das Risiko ihrer unternehmerischen Entscheidungen tragen müssten, da letztlich der Staat und der Steuerzahler dafür eintreten würden, sende dies ein falsches Signal an die Bankenwelt, das dazu führen werde, dass künftig größere Risiken eingegangen würden und langfristig die Stabilität von Wirtschaft und Finanzsystems stärker gefährde.
Dabei seien die ursächlichen Probleme leicht zu identifizieren. Jede Rezession, die immer mit einer Kontraktion der Geldmenge durch Kreditausfälle einhergehe, führe zu Bankenpleiten. Früher seien diese Bankrotte jedoch nicht eine Gefahr für das Geldsystem gewesen, da es auf Gold basierte und der Kreditausweitung im Bankensystem Grenzen gesetzt habe.
Erst nachdem die USA die Deckung des US-Dollars mit Gold 1971 aufgelöst hätten und von nun an die Kreditgeldmenge grenzenlos habe ausgeweitet werden können, habe sich das Finanzsystem mit destruktiven Folgen für die Wirtschaft und den Wohlstand weltweit zusehends destabilisiert. Ohne den zyklischen Aufbau immer größerer Fehlallokationen, der immer stärkere Krisen und so immer größere Nettowohlfahrtsverluste erzeuge, aufgrund gigantischer Fehlallokationen und daraus resultierenden Wohlstandsverlusten, wäre die Welt heute viel wohlhabender und technologisch fortgeschrittener als sie es heute sei.
Es zeige sich bisher keine Trendwende in der weltweiten Schuldenpolitik der Regierungen und dem politischen Trend die selbst erzeugten Probleme mit dem Drucken von Geld aus dem Nichts lösen zu wollen. Diese utopischen planwirtschaftlichen Ideen würden zunehmend an ihre Grenzen stoßen und würden von der Realität eingeholt, während Wirtschaft und Finanzsystem immer instabiler würden. Wenn das entschiedene Vorgehen der Notenbanken und Regierungen im Fall der Credit Suisse und der Silicon Valley Bank eines zeige, dann dass die Regierungen in den letzten 15 Jahren seit der Pleite von Lehman Brothers und der großen Finanz- und Bankenkrise nichts hinzugelernt hätten und nicht willig seien, schmerzhafte aber richtige Entscheidungen zu treffen.
Stattdessen trete man die Dose weiter die Straßen hinunter, indem man Geld aus dem Nichts erzeuge. Nach den neuen Eingriffen sei klar, dass man auf die unmittelbar bevorstehende weltweite Rezession wieder mit dem Drucken von Geld aus dem Nichts reagieren werde. Nach einer Verzehnfachung der Kreditkosten durch den inflationsinduziert starken Anstieg der Zinsen, seien neue QE-Programme am fernen Horizont bereits sichtbar. Daher sollte man weiter in Gold investieren und einen nun möglichen Rücksetzer in den nächsten Wochen nutzen, denn mit neuen QE-Programmen werde der Goldpreis in der bevorstehenden Stagflation neue Höhen erklimmen.
Nachdem die Notenbanken die Feuer im Bankensystem mit viel Geld ausgetreten hätten, dürfte sich die Lage an den Finanzmärkten kurzfristig auf Sicht der nächsten Wochen und Monate beruhigen. Die EZB habe in der vergangenen Handelswoche unbeeindruckt von der Aufregung um eine vermeintliche Bankenkrise ihren Leitzins um weitere 0,5% auf 3,5% aufgehoben, was am Devisenmarkt ein Non-Event gewesen sei. Es sei nun gut möglich, dass auch die FED am Mittwochabend ihren Leitzins um 25 Basispunkte anheben werde, wofür die Märkte anhand der Fed Funds Futures eine Wahrscheinlichkeit von 65% sehen würden. Dies dürfte einige überraschen, die aufgrund der Panik in der letzten Woche mit keinen weiteren Maßnahmen gerechnet hätten.
Gebe es eine Zinsanhebung, so dürfte der US-Dollar wieder zulegen und viele falsche Annahmen neu eingepreist werden - ebenso wie ein Ausbleiben einer neuen Bankenkrise. Der Goldpreis könnte daraufhin in den nächsten Wochen und Monaten den starken Anstieg um 200 US-Dollar in den letzten sieben Handelstagen erst einmal korrigieren und ihm der Silberpreis folgen, worauf man sich jetzt gefasst machen sollte. Insgesamt sei der Goldpreis seit Ende Oktober um 400 US-Dollar bzw. 25% angestiegen, was schon sehr viel sei und Rücksetzer jetzt wieder natürlich und gut möglich seien. (Ausgabe vom 20.03.2023) (21.03.2023/alc/a/a)
Unbegrenzte Garantien für alle Kundeneinlagen durch die US-Notenbank und das US-Finanzministerium, sowie die neue Möglichkeit, bei der FED Anleihen gegen Liquidität zu parken, hätten die Finanzmarktstabilität gesichert und am Dienstag kurzzeitig die Wogen geglättet. Nach den USA hätten Spekulanten ab Mittwoch europäische Banken angezählt, allen voran die Schweizer Großbank "Credit Suisse", sodass die Angst vor einer systemischen Bankenkrise wie in 2008 erneut aufgeflammt sei. Gold sei als sicherer Hafen gesucht worden und infolgedessen auf 2.000 US-Dollar angestiegen, da die Märkte bereits mit einem weiteren Eingreifen von Regierungen und Notenbanken gerechnet hätten.
50 Milliarden Franken an Krediten der Schweizer Nationalbank (SNB) für die taumelnde Credit Suisse hätten am Freitag nicht ausgereicht, um die Panik in den Griff zu bekommen. Die aufgrund von Missmanagement und Skandalen bereits seit langer Zeit als Pleitekandidat gehandelte Großbank habe nach weiteren massiven Kapitalabflüssen am Sonntag von der UBS für drei Milliarden Franken übernommen werden müssen. Für die "Übernahme" unkalkulierbarer Risiken in den Büchern der Credit Suisse erhalte die UBS von der SNB Liquiditätshilfen bis zu 200 Milliarden Franken. Zudem leiste der Bund eine Garantie von neun Milliarden Franken für potenzielle Verluste für die UBS durch die Übernahme, für die der Steuerzahler aufkommen müsse.
"Die Behörden mussten Maßnahmen ergreifen, um schweren Schaden für den Schweizer und internationalen Finanzmarkt abzuwenden", so die eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma).
Ähnlich habe sich EZB-Chefin Christine Lagarde geäußert: "Die Maßnahmen sind entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzmarktstabilität." Unterdessen hätten die Notenbanken der EU, Japans, Großbritanniens und Kanadas eigene Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsystems angekündigt. Zudem wollten die Notenbanken den Zugang zu US-Dollar weltweit erleichtern, da es aktuell einen erhöhten Liquiditätsbedarf gebe. Vergangene Woche hätten US-Banken eine Rekordsumme in Form von kurzfristigen Krediten bei der FED geliehen, die den Rekordwert aus der Bankenkrise von 2008 noch übertroffen habe.
Die Notenbanken hätten diesmal viel schneller als in der Bankenkrise von 2008 und noch schneller als nach dem Einbruch der Märkte durch die staatlich angeordneten Lockdowns in 2020 reagiert. Binnen einer Woche habe man jedes Feuer im Bankensystem ausgetreten und die Märkte vorsorglich mit Liquidität geflutet. Die Maßnahmen sollten ausreichen, um weitere Bank Runs sowie vermeintliche Gefahren für die Finanzmarktstabilität zu verhindern, sodass sich die Finanzmärkte in dieser Woche beruhigen dürften.
Dabei seien die ursächlichen Probleme leicht zu identifizieren. Jede Rezession, die immer mit einer Kontraktion der Geldmenge durch Kreditausfälle einhergehe, führe zu Bankenpleiten. Früher seien diese Bankrotte jedoch nicht eine Gefahr für das Geldsystem gewesen, da es auf Gold basierte und der Kreditausweitung im Bankensystem Grenzen gesetzt habe.
Erst nachdem die USA die Deckung des US-Dollars mit Gold 1971 aufgelöst hätten und von nun an die Kreditgeldmenge grenzenlos habe ausgeweitet werden können, habe sich das Finanzsystem mit destruktiven Folgen für die Wirtschaft und den Wohlstand weltweit zusehends destabilisiert. Ohne den zyklischen Aufbau immer größerer Fehlallokationen, der immer stärkere Krisen und so immer größere Nettowohlfahrtsverluste erzeuge, aufgrund gigantischer Fehlallokationen und daraus resultierenden Wohlstandsverlusten, wäre die Welt heute viel wohlhabender und technologisch fortgeschrittener als sie es heute sei.
Es zeige sich bisher keine Trendwende in der weltweiten Schuldenpolitik der Regierungen und dem politischen Trend die selbst erzeugten Probleme mit dem Drucken von Geld aus dem Nichts lösen zu wollen. Diese utopischen planwirtschaftlichen Ideen würden zunehmend an ihre Grenzen stoßen und würden von der Realität eingeholt, während Wirtschaft und Finanzsystem immer instabiler würden. Wenn das entschiedene Vorgehen der Notenbanken und Regierungen im Fall der Credit Suisse und der Silicon Valley Bank eines zeige, dann dass die Regierungen in den letzten 15 Jahren seit der Pleite von Lehman Brothers und der großen Finanz- und Bankenkrise nichts hinzugelernt hätten und nicht willig seien, schmerzhafte aber richtige Entscheidungen zu treffen.
Stattdessen trete man die Dose weiter die Straßen hinunter, indem man Geld aus dem Nichts erzeuge. Nach den neuen Eingriffen sei klar, dass man auf die unmittelbar bevorstehende weltweite Rezession wieder mit dem Drucken von Geld aus dem Nichts reagieren werde. Nach einer Verzehnfachung der Kreditkosten durch den inflationsinduziert starken Anstieg der Zinsen, seien neue QE-Programme am fernen Horizont bereits sichtbar. Daher sollte man weiter in Gold investieren und einen nun möglichen Rücksetzer in den nächsten Wochen nutzen, denn mit neuen QE-Programmen werde der Goldpreis in der bevorstehenden Stagflation neue Höhen erklimmen.
Nachdem die Notenbanken die Feuer im Bankensystem mit viel Geld ausgetreten hätten, dürfte sich die Lage an den Finanzmärkten kurzfristig auf Sicht der nächsten Wochen und Monate beruhigen. Die EZB habe in der vergangenen Handelswoche unbeeindruckt von der Aufregung um eine vermeintliche Bankenkrise ihren Leitzins um weitere 0,5% auf 3,5% aufgehoben, was am Devisenmarkt ein Non-Event gewesen sei. Es sei nun gut möglich, dass auch die FED am Mittwochabend ihren Leitzins um 25 Basispunkte anheben werde, wofür die Märkte anhand der Fed Funds Futures eine Wahrscheinlichkeit von 65% sehen würden. Dies dürfte einige überraschen, die aufgrund der Panik in der letzten Woche mit keinen weiteren Maßnahmen gerechnet hätten.
Gebe es eine Zinsanhebung, so dürfte der US-Dollar wieder zulegen und viele falsche Annahmen neu eingepreist werden - ebenso wie ein Ausbleiben einer neuen Bankenkrise. Der Goldpreis könnte daraufhin in den nächsten Wochen und Monaten den starken Anstieg um 200 US-Dollar in den letzten sieben Handelstagen erst einmal korrigieren und ihm der Silberpreis folgen, worauf man sich jetzt gefasst machen sollte. Insgesamt sei der Goldpreis seit Ende Oktober um 400 US-Dollar bzw. 25% angestiegen, was schon sehr viel sei und Rücksetzer jetzt wieder natürlich und gut möglich seien. (Ausgabe vom 20.03.2023) (21.03.2023/alc/a/a)
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