Norwegen: Rückläufige Inflation nimmt Druck von der Norges Bank - Ölpreise verleihen Krone Dämpfer


22.03.23 09:21
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe sank in Norwegen im Februar auf 47,5 Punkte gegenüber dem nach unten revidierten Wert von 49,6 im Januar, so die Analysten von Postbank Research.

Damit habe der Indikator den dritten Monat in Folge auf eine Schrumpfung der Produktionstätigkeit hingewiesen. Die Auftragseingänge seien auf mit 43 Zählern auf ein Zweieinhalbjahrestief gefallen.

Die Inflation sei im Februar von 7,0 auf 6,3 Prozent (Konsenserwartung war 6,8 Prozent) gesunken. Der weitere Rückgang der Strompreise im März deute darauf hin, dass die Energieinflation weiter sinken dürfte. Das Inflationszielmaß der Norges Bank - CPI-ATE, das Energie und Steuern ausschließe - sei ebenfalls stärker als erwartet von 6,4 auf 5,9 Prozent gesunken.

Der Rückgang der Gesamt- und Kerninflation im Februar nehme etwas Druck von den Währungshütern, weshalb bei der Sitzung am 23. März ein Zinsschritt um 25 Basispunkte auf 3,0 Prozent für ausreichend gehalten werde. Weitere Leitzinserhöhungen könnten in den beiden Folgequartalen dann den Erhöhungszyklus beschließen.

Trotz der Aussicht auf weitere Zinsschritte habe die Norwegische Krone (NOK) unter anderem aufgrund des schwachen Brent-Preises, der jüngst das erste Mal seit Dezember 2021 wieder unter die Marke von 75 US-Dollar je Barrel gerutscht sei, auf EUR/NOK 11,377 verloren. Auf Sicht von sechs Monaten könnte sich die Krone wieder leicht in die Nähe von EUR/NOK 11,13 erholen. (Währungsbulletin April 2023) (22.03.2023/alc/a/a)