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Bundesanleihen durch politische Krisen und militärische Konflikte auf Rekordtief gedrückt
31.07.14 13:46
Baader Bank
Unterschleissheim (www.anleihencheck.de) - Es sind die zahlreichen politischen Krisen und militärischen Konflikte, die die Verzinsung für Bundesanleihen auf ein Rekordtief drücken, so Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank.
Angesichts der Ukraine-Krise sowie des Gaza-Krieges, der Unruhen im Irak und in Syrien sei die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf ein Rekordtief von 1,109% abgesackt. Darüber hinaus spiele natürlich die weiterhin ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) eine entscheidende Rolle. Und weil von den Zentralbanken in den USA und Großbritannien erwartet werde, dass sie die Zinsen eher erhöhen würden als die EZB, würden Staatsanleihen aus diesen Ländern mehr als das Doppelte der Rendite von Bundesanleihen abwerfen. Diese Einflüsse würden die Tatsache überlagern, dass sich die deutsche Wirtschaft gut entwickle, was eher für steigende Zinsen spreche.
Angesichts des bevorstehenden Anziehens der Sanktionsschraube gegen Russland bekomme das Land am Kapitalmarkt die Folgen bereits deutlich zu spüren. So habe die Notenbank in Moskau erneut eine Auktion von Staatsanleihen absagen müssen. Als Grund würden die deutlich gestiegenen Risikoaufschläge für russische Staatsanleihen gelten. So sei der Zins für auf Russischen Rubel lautende zehnjährige Schuldtitel auf ein Niveau von 9,4% gestiegen. Ein bis 7/2018 laufender Bond (ISIN XS0089375249 / WKN 249138) auf US-Dollar sei binnen einer Woche von 131,96% auf ca. 129,29% zurückgefallen. Ein weiterer US-Dollar-Bond (ISIN XS0504954347 / WKN A1AWTB) aus Moskau mit einer Endfälligkeit in 4/2020 sei von 105,385% auf 104,025% gesunken. Auch ukrainische Anleihen würden unter dem kriegerischen Konflikt leiden - so wie ein bis 7/2017 laufender Titel (ISIN XS0808758196 / WKN A1G7QA) in US-Dollar, der in dieser Woche von 102,65% auf rund 101,025% verloren habe.
Neben einer Reihe von Handelsrestriktionen solle für russische Banken, an denen der Staat mehr als 50% haalte, der Zugang zu Europas Finanzmärkten beschränkt werden. Davon sollten die Sberbank, die VTB Bank, die Gazprombank und die Wneschekonombank betroffen sein. Eine Veröffentlichung der EU-Liste sei für heute anberaumt. Dann dürften EU-Bürger diesen Instituten kein frisches Kapital mehr zur Verfügung stellen. Ähnlich agiere Washington, das mit der Bank von Moskau, der Russischen Landwirtschaftsbank sowie ebenfalls der VTB drei weitere Banken auf die Sanktionsliste gesetzt habe. Mit diesem Schritt solle diesen Instituten der Zugang zu mittel- und langfristiger Dollarfinanzierung erschwert werden.
Doch würden sich in diesem Zusammenhang viele Fragen aufdrängen. Warum sei die Sberbank, die mehrheitlich dem russischen Staat gehöre, nicht auf der US-Liste? Oder warum habe man bei den EU-Sanktionen die EU-Töchter der russischen Banken ausgeklammert? Somit sei z.B. die VTB auf Zypern nicht von den Sanktionen betroffen! Damit lasse das westliche Sanktionsprogramm einige Hintertüren für Moskau offen.
Dass die Sanktionen auch für die europäische Wirtschaft nicht folgenlos sein würden, sei klar. So rechne die EU-Kommission mit Wachstumseinbußen von 0,3%- bis 0,4%-Punkten in diesem und im kommenden Jahr. Die Flucht der Anleger in Bundesanleihen werde jedenfalls nochmals befeuert. Es würde aber nicht verwundern, wenn sich Investoren verstärkt britischen oder US-amerikanischen Anleihen zuwenden würden. Schließlich seien diese Länder weiter weg von den Konfliktherden und darüber hinaus würden deren Bonds mehr als doppelt so hoch wie Bundestitel rentieren.
Gestern sei es soweit gewesen. Nach der zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank (FED) sei das offizielle Ende der monatlichen Anleihekäufe für Oktober in Aussicht gestellt und gleichzeitig die Ankaufsumme für den August erwartungsgemäß auf 25 Mrd. US-Dollar reduziert worden.
Damit gebe es keine Änderungen in der Zinspolitik der FED, sondern man setze auf Kontinuität. Vor dem US-Kongress habe die FED-Präsidentin Janet Yellen vor kurzem bereits angedeutet, dass mit Blick auf die wirtschaftliche Lage die finanzpolitische Stimulanz weiter zurückgefahren werde. Das Auslaufen des Ankaufprogramms werde auch nicht unweigerlich eine Zinserhöhung nach sich ziehen. Ob allerdings erst, wie bisher erwartet, im März 2015 mit einer kleinen Zinsanpassung zu rechnen sei, werde auch von den anhaltenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen abhängen.
Spannend sei auch die Frage, ob nach der Finanzkrise, die mit Unmengen an Geld bekämpft worden sei, wieder zu den alten Mechanismen zurückgekehrt werden könne. Sicherlich werde der Instrumentenkoffer der Notenbank künftig erweitert werden. Bereits seit September leihe sich die amerikanische Notenbank täglich von Banken und anderen Kapitalsammelstellen Geld und besichere diese Geschäfte mit Staatsanleihen. Solche Transaktionen würden die bisherigen Mechanismen des Geldmarktes verändern und könnten der Auftakt für neue Geschäftsideen sein. Aber auch die Reinvestition der fällig gewordenen Gattungen sei als Stimulanz-Faktor nicht zu unterschätzen. Sicherlich werde nicht jede Rückzahlung automatisch wieder investiert, aber als Instrument der Feinsteuerung wäre sie jederzeit einsetzbar.
Auch in dieser Woche habe der Primärmarkt für Corporate Bonds nur sehr wenig zu bieten. Lediglich Casino Guichard Perrachon, eine französische Supermarktkette, habe eine 900 Mio. Euro-Anleihe mit einem Kupon von 2,798% und einer Laufzeit von zwölf Jahren (August 2026) emittiert. Die Anleihe (ISIN FR0012074284 / WKN A1ZM0T) sei zu Pari begeben worden, was einem Spread von +125 Bp über Mid Swaps entsprochen habe. Wie groß die Not der Investoren sei, verdeutliche die hohe Nachfrage nach diesem Bond (mehr als dreifach überzeichnet).
Da der Anlagenotstand bei vielen Investoren allerdings immer noch sehr groß sei, könne man sich als Anleger in solchen Zeiten glücklich schätzen, einen funktionierenden Sekundärmarkt zur Verfügung zu haben. Somit sehen die Analysten der Baader Bank weiterhin Umsätze in den in der Vorwoche begebenen Anleihen Phoenix, Royal Mail und Gecina.
Kurz vor Ablauf der Frist gestern um Mitternacht (Ortszeit) habe Argentiniens Staatschefin erneut die Bereitschaft ihres Landes erklärt, alle Gläubigerforderungen zu bedienen. Allerdings habe Kirchner "gerechte, ausgeglichene, legale und nachhaltige" Bedingungen gefordert, was darauf hingewiesen habe, dass Buenos Aires eine Lösung wünschte, die dem Land einen Gesichtsverlust ersparte. In der Sache gehe es um klagende US-Hedgefonds, die auf die volle Auszahlung von argentinischen Bonds über rund 1,3 Mrd. US-Dollar pochen würden - ein Anspruch, für den sie sich einen Rechtstitel vor einem US-Gericht erwirkt hätten.
Argentinien habe dabei in der Zwickmühle gesteckt. Denn bei einer vollen Bedienung der Hedgefonds könnte ein anderer, milliardenschwerer Schuldenschnitt-Deal mit der überwiegenden Mehrheit seiner Gläubiger wieder platzen. Nun scheine die Tür aber geschlossen zu sein und alle beteiligten Parteien würden nicht müde, die Gegenpartei für das Scheitern verantwortlich zu machen. Dies sei die Zeit der Wortspielereien: Staatspleite, teilweise Default, etc. Das sei jetzt Auslegungssache, aber auch ganz traurig für die Bevölkerung Argentiniens.
Nachdem die Parteien im Laufe des Julis aufeinander zugegangen seien, hätten sich zunächst die Kurse der argentinischen Staatsanleihen erholt. So sei eine bis 9/2027 laufende US-Dollar-Staatsanleihe (ISIN US040114AV28 / WKN 195106) auf ein neues Jahreshoch von ca. 118,26% gestiegen, bevor sie unter dem Eindruck der zu Ende gehenden Frist am gestrigen Handelstag auf ca. 110% zurückgefallen sei. Auch die 2005 umstrukturierten Titel hätten die Entwicklung mitgemacht. Entsprechend sei eine noch in D-Mark ausgegebene Staatsanleihe (ISIN DE0001340917 / WKN 134091) aus Buenos Aires binnen einer Woche von rund 91,25% auf ein Niveau von 84% gesunken.
Die Krise um die portugiesische Großbank BES (Banco Espírito Santo) spitze sich zu. So habe das angeschlagene Institut eine für heute angesetzte außerordentliche Aktionärs-Generalversammlung kurzfristig abgesagt und auf unbestimmte Zeit vertagt. Grund: Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen den Hauptaktionär, die Espírito Santo Financial Group (ESFG), die 20% an der BES halte, stehe kurz bevor. Damit stünden insgesamt drei Gesellschaften der BES-Gruppe vor der Pleite. Auch die Investmentgesellschaft RioForte und die Espírito Santo International (ESI) hätten Insolvenz angemeldet.
Die Mutterholding des Finanzimperiums ESI stehe im Verdacht, Milliardenverluste über Monate verschleiert zu haben. Gegen den ehemaligen Chef der BES, Ricardo Salgado, werde wegen Betrugs ermittelt. Die Gefahr, dass die Probleme aus dem Zusammenbruch der Espírito-Santo-Gruppe systemisch würden, bestehe. Staatspräsident Cavaco Silva sage, man könne nicht ignorieren, dass dies Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben könnte.
Trotz dieser Unsicherheiten gebe es für Portugal auch Licht am Ende des Tunnels. So habe die US-Rating-Agentur Moody's die Bonität des Landes um eine Stufe auf "Ba1" angehoben. Der Ausblick sei "stabil", heiße es. Mit einer weiteren Höherbewertung würde das Land den Ramsch-Bereich verlassen.
Für Griechenland gehe es im Herbst um alles oder nichts. Denn dann würden die Gespräche mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds) und den Europäern wieder aufgenommen. Schließlich sei es unmöglich, den Schuldenberg von 320 Mrd. Euro (174% des BIP) mit den bisherigen Mitteln abzutragen. Hierzu müssten schwerere Gerätschaften herbeigeschafft werden. Die Hoffnung, dass die Eurostaaten eine Lösung für die Verschuldung Griechenlands finden würden, habe sich nicht erfüllt. Eine Wirtschaft, die seit 2008 um 25% an Kraft eingebüßt habe, könne keine Entschuldung vorantreiben.
Um allerdings nicht vollends unglaubwürdig zu werden, sondieren unsere Politiker alle Möglichkeiten, so die Analysten der Baader Bank. Eingeengt werde das Spektrum aber durch die Beteiligung des IWFs, der voraussichtlich bis März 2016 noch Auszahlungen von Hilfsgeldern vornehmen werde. Denn nach seinen Statuten dürfe der IWF nur solchen Staaten helfen, die ihre Schulden in den Griff bekommen könnten. Dies für Athen zu belegen, werde aber unmöglich sein, womit der Ball wieder im Feld der europäischen Partner liege. Und weil ein drittes Hilfspaket weder innen- noch außenpolitisch zu vertreten sei, tauche erneut das Unwort vom Schuldenschnitt auf. Denn ein solcher dürfte wohl die letzte Möglichkeit sein, die aber durchaus zu heftigen Gegenreaktionen in der Bevölkerung Europas führen werde.
Also müsse ein Konstrukt erstellt werden, das Chancen auf Mehrertrag biete und gleichzeitig Athen die notwendige Luft zum Atmen verschaffe. Die Frage wird sein, mit welcher Mogelpackung man uns den neuerlichen Schuldenschnitt schmackhaft machen will, so die Analysten der Baader Bank. Denn mit Unmengen an geschenktem Geld lerne man nicht den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld, was jeder Erziehungsberechtigte bestätigen könne.
Generell könne aber konstatiert werden, dass das bisherige Krisenmanagement diese Bezeichnung nicht wert gewesen sei. Denn mit allen Aktionen sollte vermieden werden, dass sich andere Staaten anstecken würden. Dadurch sei aber eine ganze Branche indirekt aufgefordert worden, die "Grenzen des Machbaren" auszuloten. Die unausweichliche Folge davon sei wiederum das Commitment von Mario Draghi gewesen, als Schutzpatron des Euro aufzutreten - "whatever it takes". Dass anschließend die zu zahlenden Zinsen teilweise historische Tiefststände erreicht hätten, verdeutliche die Fehlentwicklungen an den Kapitalmärkten eindrucksvoll. Noch schlimmer sei allerdings die Tatsache, dass in dieser "Heilen Welt" viele Reformbemühungen im Keime erstickt und eine neue Form des Nationalismus begründet worden seien.
In den Schulen Bayerns seien in dieser Woche den Schülern ihre Jahreszeugnisse ausgehändigt worden und manche hätten sicherlich positiv überrascht. So auch der Euro-Bund-Future, der in dieser Handelswoche wieder ein neues Alltime-High bei 148,78% und im Umkehrschluss die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe bei 1,109% ein Rekordtief markiert habe. Die jüngsten Russland-Sanktionen hätten es möglich gemacht! Noch zu Jahresbeginn seien sich alle Marktbeobachter einig gewesen, dass im Zuge des Taperings und vieler anderer Faktoren ein Renditeanstieg zu erwarten sei. Diese Annahme sei durch geo- und geldmarktpolitische Entscheidungen konterkariert worden und lasse viele Fondsmanager verzweifeln.
Dennoch zeige sich, dass die Marktbewegung kein Selbstläufer sei und so sei es am gestrigen Mittwoch zu Gewinnmitnahmen und einem kurzzeitigen Unterschreiten der Aufwärts-Trendlinie gekommen, die aktuell bei ca. 148,00% verlaufe. In der Steile des Aufwärtstrends (täglich +15 Ticks) liege allerdings eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Sollte die Unterstützung durchbrochen werden, so seien die nächsten Auffanglinien bei 147,50% bzw. im Bereich von 147% angesiedelt. Nach oben bilde das Allzeit-Hoch inzwischen die einzige Hürde.
Eigentlich müsste man bei den niedrigen Zinsen erwarten, dass sich alle Staatsregierungen ihre Ausgaben für die nächsten Jahre am Kapitalmarkt refinanzieren würden. Aber weit gefehlt, denn die Verschuldungsgrenzen würden eine solche Vorgehensweise nicht zulassen. Und das sei auch gut so! Somit würden die europäischen Rentenhändler unter Materialknappheit leiden und müssten auf die nächsten Wochen warten. Dann würden sowohl in Österreich zwei Altemissionen (ISIN AT0000A0VRF9 / WKN A1G6UU, 2019; ISIN ISIN AT0000A185T1 / WKN A1ZKDT, 2024) als auch in Deutschland zwei Gattungen (ISIN DE0001141695 / WKN 114169, 2019; ISIN DE0001102358 / WKN 110235, 2024) aufgestockt.
In den USA hingegen hätten Investoren in dieser Woche wieder zwischen Geldmarkttiteln im Volumen von 91 Mrd. US-Dollar und 93 Mrd. US-Dollar als zwei-, fünf- und siebenjährige T-Bonds wählen können. Somit würden die USA erneut das Motto "Klotzen - nicht kleckern" für sich und ihre Kapitalmärkte in Anspruch nehmen.
In den vergangenen Wochen sei immer wieder über die vermeintliche Stärke bzw. Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar sinniert worden. Die einen Experten würden den Euro zukünftig eher unter Druck sehen, die anderen vor einem Höhenflug, da eine neue Runde im Währungskrieg der Industriestaaten als sehr wahrscheinlich gelte. In solchen Phasen erinnere man sich gerne an einen neutralen Index, mit dem sich die Kaufkraft von Währungen vergleichen lasse, den Big-Mac-Index.
Zumindest bei dieser Betrachtungsweise komme man zu dem Ergebnis, dass Euro und US-Dollar fair zueinander bewertet seien. Ein Big-Mac koste in den USA 4,80 US-Dollar und in Europa umgerechnet ca. 4,95 US-Dollar. Obwohl diese Index-Analyse alle anderen Faktoren wie z.B. Konkurrenzsituationen außer Acht lasse, sei die aktuelle Tradingrange (1,3369 und 1,3484) ein Indiz für die Devisen-technische Ausgeglichenheit zwischen Euro und US-Dollar, wenn auch mit leichter Tendenz zur Schwäche. Aktuell notiere der Euro bei 1,3397 US-Dollar.
Ganz anders sei es dem Euro in Bezug auf den Neuseeländischen Dollar (NZD) ergangen. Über einen Zeitraum von sieben Wochen habe der Kurs des Euro mit 1,5796 NZD infolge einer Entscheidung der marktbeherrschenden Molkerei Fonterra, den Farmern weniger als erwartet für ihre Produkte zu zahlen, ein neues Hoch erreicht. Aufgrund der Tatsache, dass der Molkerei-Sektor für ca. 33% der jährlichen Exporterlöse verantwortlich sei, sei diese Reaktion auch nachvollziehbar.
Zu den umsatzstärksten Fremdwährungsanleihen hätten somit Anleihen lautend auf NZD gezählt. Aber auch Anleihen auf US-Dollar, Brasilianischen Real und Renminbi hätten ganz oben auf den Trading-Listen der Privatanleger gestanden.
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Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Dr. Horst Schiessl. Die Mitglieder des Vorstands sind Uto Baader (Vorsitzender), Nico Baader und Dieter Brichmann. (31.07.2014/alc/a/a)
Angesichts der Ukraine-Krise sowie des Gaza-Krieges, der Unruhen im Irak und in Syrien sei die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf ein Rekordtief von 1,109% abgesackt. Darüber hinaus spiele natürlich die weiterhin ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) eine entscheidende Rolle. Und weil von den Zentralbanken in den USA und Großbritannien erwartet werde, dass sie die Zinsen eher erhöhen würden als die EZB, würden Staatsanleihen aus diesen Ländern mehr als das Doppelte der Rendite von Bundesanleihen abwerfen. Diese Einflüsse würden die Tatsache überlagern, dass sich die deutsche Wirtschaft gut entwickle, was eher für steigende Zinsen spreche.
Angesichts des bevorstehenden Anziehens der Sanktionsschraube gegen Russland bekomme das Land am Kapitalmarkt die Folgen bereits deutlich zu spüren. So habe die Notenbank in Moskau erneut eine Auktion von Staatsanleihen absagen müssen. Als Grund würden die deutlich gestiegenen Risikoaufschläge für russische Staatsanleihen gelten. So sei der Zins für auf Russischen Rubel lautende zehnjährige Schuldtitel auf ein Niveau von 9,4% gestiegen. Ein bis 7/2018 laufender Bond (ISIN XS0089375249 / WKN 249138) auf US-Dollar sei binnen einer Woche von 131,96% auf ca. 129,29% zurückgefallen. Ein weiterer US-Dollar-Bond (ISIN XS0504954347 / WKN A1AWTB) aus Moskau mit einer Endfälligkeit in 4/2020 sei von 105,385% auf 104,025% gesunken. Auch ukrainische Anleihen würden unter dem kriegerischen Konflikt leiden - so wie ein bis 7/2017 laufender Titel (ISIN XS0808758196 / WKN A1G7QA) in US-Dollar, der in dieser Woche von 102,65% auf rund 101,025% verloren habe.
Neben einer Reihe von Handelsrestriktionen solle für russische Banken, an denen der Staat mehr als 50% haalte, der Zugang zu Europas Finanzmärkten beschränkt werden. Davon sollten die Sberbank, die VTB Bank, die Gazprombank und die Wneschekonombank betroffen sein. Eine Veröffentlichung der EU-Liste sei für heute anberaumt. Dann dürften EU-Bürger diesen Instituten kein frisches Kapital mehr zur Verfügung stellen. Ähnlich agiere Washington, das mit der Bank von Moskau, der Russischen Landwirtschaftsbank sowie ebenfalls der VTB drei weitere Banken auf die Sanktionsliste gesetzt habe. Mit diesem Schritt solle diesen Instituten der Zugang zu mittel- und langfristiger Dollarfinanzierung erschwert werden.
Doch würden sich in diesem Zusammenhang viele Fragen aufdrängen. Warum sei die Sberbank, die mehrheitlich dem russischen Staat gehöre, nicht auf der US-Liste? Oder warum habe man bei den EU-Sanktionen die EU-Töchter der russischen Banken ausgeklammert? Somit sei z.B. die VTB auf Zypern nicht von den Sanktionen betroffen! Damit lasse das westliche Sanktionsprogramm einige Hintertüren für Moskau offen.
Dass die Sanktionen auch für die europäische Wirtschaft nicht folgenlos sein würden, sei klar. So rechne die EU-Kommission mit Wachstumseinbußen von 0,3%- bis 0,4%-Punkten in diesem und im kommenden Jahr. Die Flucht der Anleger in Bundesanleihen werde jedenfalls nochmals befeuert. Es würde aber nicht verwundern, wenn sich Investoren verstärkt britischen oder US-amerikanischen Anleihen zuwenden würden. Schließlich seien diese Länder weiter weg von den Konfliktherden und darüber hinaus würden deren Bonds mehr als doppelt so hoch wie Bundestitel rentieren.
Gestern sei es soweit gewesen. Nach der zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank (FED) sei das offizielle Ende der monatlichen Anleihekäufe für Oktober in Aussicht gestellt und gleichzeitig die Ankaufsumme für den August erwartungsgemäß auf 25 Mrd. US-Dollar reduziert worden.
Damit gebe es keine Änderungen in der Zinspolitik der FED, sondern man setze auf Kontinuität. Vor dem US-Kongress habe die FED-Präsidentin Janet Yellen vor kurzem bereits angedeutet, dass mit Blick auf die wirtschaftliche Lage die finanzpolitische Stimulanz weiter zurückgefahren werde. Das Auslaufen des Ankaufprogramms werde auch nicht unweigerlich eine Zinserhöhung nach sich ziehen. Ob allerdings erst, wie bisher erwartet, im März 2015 mit einer kleinen Zinsanpassung zu rechnen sei, werde auch von den anhaltenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen abhängen.
Spannend sei auch die Frage, ob nach der Finanzkrise, die mit Unmengen an Geld bekämpft worden sei, wieder zu den alten Mechanismen zurückgekehrt werden könne. Sicherlich werde der Instrumentenkoffer der Notenbank künftig erweitert werden. Bereits seit September leihe sich die amerikanische Notenbank täglich von Banken und anderen Kapitalsammelstellen Geld und besichere diese Geschäfte mit Staatsanleihen. Solche Transaktionen würden die bisherigen Mechanismen des Geldmarktes verändern und könnten der Auftakt für neue Geschäftsideen sein. Aber auch die Reinvestition der fällig gewordenen Gattungen sei als Stimulanz-Faktor nicht zu unterschätzen. Sicherlich werde nicht jede Rückzahlung automatisch wieder investiert, aber als Instrument der Feinsteuerung wäre sie jederzeit einsetzbar.
Auch in dieser Woche habe der Primärmarkt für Corporate Bonds nur sehr wenig zu bieten. Lediglich Casino Guichard Perrachon, eine französische Supermarktkette, habe eine 900 Mio. Euro-Anleihe mit einem Kupon von 2,798% und einer Laufzeit von zwölf Jahren (August 2026) emittiert. Die Anleihe (ISIN FR0012074284 / WKN A1ZM0T) sei zu Pari begeben worden, was einem Spread von +125 Bp über Mid Swaps entsprochen habe. Wie groß die Not der Investoren sei, verdeutliche die hohe Nachfrage nach diesem Bond (mehr als dreifach überzeichnet).
Da der Anlagenotstand bei vielen Investoren allerdings immer noch sehr groß sei, könne man sich als Anleger in solchen Zeiten glücklich schätzen, einen funktionierenden Sekundärmarkt zur Verfügung zu haben. Somit sehen die Analysten der Baader Bank weiterhin Umsätze in den in der Vorwoche begebenen Anleihen Phoenix, Royal Mail und Gecina.
Kurz vor Ablauf der Frist gestern um Mitternacht (Ortszeit) habe Argentiniens Staatschefin erneut die Bereitschaft ihres Landes erklärt, alle Gläubigerforderungen zu bedienen. Allerdings habe Kirchner "gerechte, ausgeglichene, legale und nachhaltige" Bedingungen gefordert, was darauf hingewiesen habe, dass Buenos Aires eine Lösung wünschte, die dem Land einen Gesichtsverlust ersparte. In der Sache gehe es um klagende US-Hedgefonds, die auf die volle Auszahlung von argentinischen Bonds über rund 1,3 Mrd. US-Dollar pochen würden - ein Anspruch, für den sie sich einen Rechtstitel vor einem US-Gericht erwirkt hätten.
Argentinien habe dabei in der Zwickmühle gesteckt. Denn bei einer vollen Bedienung der Hedgefonds könnte ein anderer, milliardenschwerer Schuldenschnitt-Deal mit der überwiegenden Mehrheit seiner Gläubiger wieder platzen. Nun scheine die Tür aber geschlossen zu sein und alle beteiligten Parteien würden nicht müde, die Gegenpartei für das Scheitern verantwortlich zu machen. Dies sei die Zeit der Wortspielereien: Staatspleite, teilweise Default, etc. Das sei jetzt Auslegungssache, aber auch ganz traurig für die Bevölkerung Argentiniens.
Nachdem die Parteien im Laufe des Julis aufeinander zugegangen seien, hätten sich zunächst die Kurse der argentinischen Staatsanleihen erholt. So sei eine bis 9/2027 laufende US-Dollar-Staatsanleihe (ISIN US040114AV28 / WKN 195106) auf ein neues Jahreshoch von ca. 118,26% gestiegen, bevor sie unter dem Eindruck der zu Ende gehenden Frist am gestrigen Handelstag auf ca. 110% zurückgefallen sei. Auch die 2005 umstrukturierten Titel hätten die Entwicklung mitgemacht. Entsprechend sei eine noch in D-Mark ausgegebene Staatsanleihe (ISIN DE0001340917 / WKN 134091) aus Buenos Aires binnen einer Woche von rund 91,25% auf ein Niveau von 84% gesunken.
Die Krise um die portugiesische Großbank BES (Banco Espírito Santo) spitze sich zu. So habe das angeschlagene Institut eine für heute angesetzte außerordentliche Aktionärs-Generalversammlung kurzfristig abgesagt und auf unbestimmte Zeit vertagt. Grund: Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen den Hauptaktionär, die Espírito Santo Financial Group (ESFG), die 20% an der BES halte, stehe kurz bevor. Damit stünden insgesamt drei Gesellschaften der BES-Gruppe vor der Pleite. Auch die Investmentgesellschaft RioForte und die Espírito Santo International (ESI) hätten Insolvenz angemeldet.
Die Mutterholding des Finanzimperiums ESI stehe im Verdacht, Milliardenverluste über Monate verschleiert zu haben. Gegen den ehemaligen Chef der BES, Ricardo Salgado, werde wegen Betrugs ermittelt. Die Gefahr, dass die Probleme aus dem Zusammenbruch der Espírito-Santo-Gruppe systemisch würden, bestehe. Staatspräsident Cavaco Silva sage, man könne nicht ignorieren, dass dies Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben könnte.
Trotz dieser Unsicherheiten gebe es für Portugal auch Licht am Ende des Tunnels. So habe die US-Rating-Agentur Moody's die Bonität des Landes um eine Stufe auf "Ba1" angehoben. Der Ausblick sei "stabil", heiße es. Mit einer weiteren Höherbewertung würde das Land den Ramsch-Bereich verlassen.
Für Griechenland gehe es im Herbst um alles oder nichts. Denn dann würden die Gespräche mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds) und den Europäern wieder aufgenommen. Schließlich sei es unmöglich, den Schuldenberg von 320 Mrd. Euro (174% des BIP) mit den bisherigen Mitteln abzutragen. Hierzu müssten schwerere Gerätschaften herbeigeschafft werden. Die Hoffnung, dass die Eurostaaten eine Lösung für die Verschuldung Griechenlands finden würden, habe sich nicht erfüllt. Eine Wirtschaft, die seit 2008 um 25% an Kraft eingebüßt habe, könne keine Entschuldung vorantreiben.
Um allerdings nicht vollends unglaubwürdig zu werden, sondieren unsere Politiker alle Möglichkeiten, so die Analysten der Baader Bank. Eingeengt werde das Spektrum aber durch die Beteiligung des IWFs, der voraussichtlich bis März 2016 noch Auszahlungen von Hilfsgeldern vornehmen werde. Denn nach seinen Statuten dürfe der IWF nur solchen Staaten helfen, die ihre Schulden in den Griff bekommen könnten. Dies für Athen zu belegen, werde aber unmöglich sein, womit der Ball wieder im Feld der europäischen Partner liege. Und weil ein drittes Hilfspaket weder innen- noch außenpolitisch zu vertreten sei, tauche erneut das Unwort vom Schuldenschnitt auf. Denn ein solcher dürfte wohl die letzte Möglichkeit sein, die aber durchaus zu heftigen Gegenreaktionen in der Bevölkerung Europas führen werde.
Generell könne aber konstatiert werden, dass das bisherige Krisenmanagement diese Bezeichnung nicht wert gewesen sei. Denn mit allen Aktionen sollte vermieden werden, dass sich andere Staaten anstecken würden. Dadurch sei aber eine ganze Branche indirekt aufgefordert worden, die "Grenzen des Machbaren" auszuloten. Die unausweichliche Folge davon sei wiederum das Commitment von Mario Draghi gewesen, als Schutzpatron des Euro aufzutreten - "whatever it takes". Dass anschließend die zu zahlenden Zinsen teilweise historische Tiefststände erreicht hätten, verdeutliche die Fehlentwicklungen an den Kapitalmärkten eindrucksvoll. Noch schlimmer sei allerdings die Tatsache, dass in dieser "Heilen Welt" viele Reformbemühungen im Keime erstickt und eine neue Form des Nationalismus begründet worden seien.
In den Schulen Bayerns seien in dieser Woche den Schülern ihre Jahreszeugnisse ausgehändigt worden und manche hätten sicherlich positiv überrascht. So auch der Euro-Bund-Future, der in dieser Handelswoche wieder ein neues Alltime-High bei 148,78% und im Umkehrschluss die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe bei 1,109% ein Rekordtief markiert habe. Die jüngsten Russland-Sanktionen hätten es möglich gemacht! Noch zu Jahresbeginn seien sich alle Marktbeobachter einig gewesen, dass im Zuge des Taperings und vieler anderer Faktoren ein Renditeanstieg zu erwarten sei. Diese Annahme sei durch geo- und geldmarktpolitische Entscheidungen konterkariert worden und lasse viele Fondsmanager verzweifeln.
Dennoch zeige sich, dass die Marktbewegung kein Selbstläufer sei und so sei es am gestrigen Mittwoch zu Gewinnmitnahmen und einem kurzzeitigen Unterschreiten der Aufwärts-Trendlinie gekommen, die aktuell bei ca. 148,00% verlaufe. In der Steile des Aufwärtstrends (täglich +15 Ticks) liege allerdings eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Sollte die Unterstützung durchbrochen werden, so seien die nächsten Auffanglinien bei 147,50% bzw. im Bereich von 147% angesiedelt. Nach oben bilde das Allzeit-Hoch inzwischen die einzige Hürde.
Eigentlich müsste man bei den niedrigen Zinsen erwarten, dass sich alle Staatsregierungen ihre Ausgaben für die nächsten Jahre am Kapitalmarkt refinanzieren würden. Aber weit gefehlt, denn die Verschuldungsgrenzen würden eine solche Vorgehensweise nicht zulassen. Und das sei auch gut so! Somit würden die europäischen Rentenhändler unter Materialknappheit leiden und müssten auf die nächsten Wochen warten. Dann würden sowohl in Österreich zwei Altemissionen (ISIN AT0000A0VRF9 / WKN A1G6UU, 2019; ISIN ISIN AT0000A185T1 / WKN A1ZKDT, 2024) als auch in Deutschland zwei Gattungen (ISIN DE0001141695 / WKN 114169, 2019; ISIN DE0001102358 / WKN 110235, 2024) aufgestockt.
In den USA hingegen hätten Investoren in dieser Woche wieder zwischen Geldmarkttiteln im Volumen von 91 Mrd. US-Dollar und 93 Mrd. US-Dollar als zwei-, fünf- und siebenjährige T-Bonds wählen können. Somit würden die USA erneut das Motto "Klotzen - nicht kleckern" für sich und ihre Kapitalmärkte in Anspruch nehmen.
In den vergangenen Wochen sei immer wieder über die vermeintliche Stärke bzw. Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar sinniert worden. Die einen Experten würden den Euro zukünftig eher unter Druck sehen, die anderen vor einem Höhenflug, da eine neue Runde im Währungskrieg der Industriestaaten als sehr wahrscheinlich gelte. In solchen Phasen erinnere man sich gerne an einen neutralen Index, mit dem sich die Kaufkraft von Währungen vergleichen lasse, den Big-Mac-Index.
Zumindest bei dieser Betrachtungsweise komme man zu dem Ergebnis, dass Euro und US-Dollar fair zueinander bewertet seien. Ein Big-Mac koste in den USA 4,80 US-Dollar und in Europa umgerechnet ca. 4,95 US-Dollar. Obwohl diese Index-Analyse alle anderen Faktoren wie z.B. Konkurrenzsituationen außer Acht lasse, sei die aktuelle Tradingrange (1,3369 und 1,3484) ein Indiz für die Devisen-technische Ausgeglichenheit zwischen Euro und US-Dollar, wenn auch mit leichter Tendenz zur Schwäche. Aktuell notiere der Euro bei 1,3397 US-Dollar.
Ganz anders sei es dem Euro in Bezug auf den Neuseeländischen Dollar (NZD) ergangen. Über einen Zeitraum von sieben Wochen habe der Kurs des Euro mit 1,5796 NZD infolge einer Entscheidung der marktbeherrschenden Molkerei Fonterra, den Farmern weniger als erwartet für ihre Produkte zu zahlen, ein neues Hoch erreicht. Aufgrund der Tatsache, dass der Molkerei-Sektor für ca. 33% der jährlichen Exporterlöse verantwortlich sei, sei diese Reaktion auch nachvollziehbar.
Zu den umsatzstärksten Fremdwährungsanleihen hätten somit Anleihen lautend auf NZD gezählt. Aber auch Anleihen auf US-Dollar, Brasilianischen Real und Renminbi hätten ganz oben auf den Trading-Listen der Privatanleger gestanden.
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127,6380 | 127,1614 | 0,4766 | +0,37% | 01.01./01:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
DE0009652644 | 965264 | 142,86 | 126,61 |
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, Helaba
Bund-Future: Abwärtstrend bestätigt
27.09.23
, Helaba
Bund-Future: Intakter Abwärtsimpuls