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US-Geldpolitik vor dem Wendepunkt?


13.04.23 09:45
Janus Henderson Investors

London (www.anleihencheck.de) - Ob es nun an dem angespannten Bankensektor lag oder daran, dass die FED im vergangenen Jahr bereits in beispiellosem Umfang aggressive Zinserhöhungen vorgenommen hatte und sich daher dem Ende dieser Serie näherte - das Protokoll der FOMC-Sitzung zeigte endlich Anzeichen für unterschiedliche Auffassungen über den weiteren geldpolitischen Kurs, so Jason England, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors.

Zwar hätten alle Teilnehmer einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf der März-Sitzung zugestimmt, doch habe es "mehrere Teilnehmer" gegeben, die überlegt hätten, ob eine Beibehaltung der Zinssätze auf dieser Sitzung angemessen wäre, und "einige Teilnehmer" hätten angesichts der anhaltend hohen Inflation und der starken jüngsten Daten eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte erwogen.

In der Diskussion um Preisstabilität (die Inflation liege immer noch deutlich über dem längerfristigen Ziel der FED) und Finanzstabilität (Spannungen im Bankensektor) habe sich bei dieser Sitzung die Entschlossenheit der FED durchgesetzt, die Inflation wieder auf ihr 2%-Ziel zu bringen. Die FED habe eingeräumt, dass die Spannungen im Bankensektor wahrscheinlich zu einer gewissen Verschärfung der Kreditkonditionen führen würden. Es sei jedoch ungewiss, in welchem Umfang dies geschehen werde. So werde die FED neben den Verzögerungseffekten bei den bereits im vergangenen Jahr erfolgten Anhebungen künftig noch stärker von den Daten abhängig sein. Sollte eine weitere geldpolitische Straffung erforderlich sein, werde sie die Zinsen weiter anheben, aber es scheine, dass die FED viel näher an einer Pause sei, als man vor den Bankenturbulenzen Anfang März gedacht habe. (13.04.2023/alc/a/a)